Drei Milliarden Blatt Papier Verwaltungswissen über Hartz IV-Bezieher haben die Jobcenter angehäuft. Das sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit rund 650 ­Seiten pro Hartz-IV-Haushalt.

Mit der ­Berechnung von Leistungsansprüchen wird die Hälfte der Arbeitszeit der Jobcenter-Mitarbeiter vergeudet. Damit ist die Zielsetzung, Arbeitslosen durch Beratung und Weiter­bildung wieder zum Job zu verhelfen, ­gründlich verfehlt.

Denn wenn sich Jobcenter-Mitarbeiter mit Klagen zur Übernahme von Beerdigungskosten für den toten Hund und zur Finanzierung eines getrennten Schlafzimmers wegen eines schnarchenden Ehemannes herumschlagen müssen, bleibt nicht viel Zeit fürs Wesentliche.

Hartz IV ist ein bürokratisches Monstrum, weil alles klein-klein geregelt ist. Wer denkt sich solche Finessen aus, dass Nutzer eines Warmwasser-Boilers zusätzlich zu den Heizkosten acht Euro extra bekommen? Und da es Prozesskostenhilfe gibt, sind einige Hartz- IV-Empfänger Anwalts Liebling.

Hartz IV ist zu teuer und ineffizient. Wen überrascht da noch die immer mal wieder auftauchende Forderung nach einem bürokratiefrei ­gewährten Grundeinkommen für alle?