Münster. Ein paar Tage bevor ihr Gewinn verfallen wäre, löste eine Rentnerin aus dem Bergischen Land ihr Rubbelos aus dem Jahr 2008 ein. Bis dahin hatte sie den Gewinn als “Rücklage für schlechte Zeiten“ in einer Pappschachtel aufbewahrt. Nun hat sie den Betrag bereits auf ihrem Konto - und freut sich darauf, hin und wieder mal schön essen zu gehen.

Eigentlich wurde das Rubbellos „Schönes NRW“ bereits im Jahre 2008 bei WestLotto zum Verkauf angeboten und gehört nicht mehr zum Sortiment der Sofortlotterien. Als die 70-jährige Gewinnerin mit einem der Hauptgewinne aus dieser Serie in "ihrer" Annahmestelle im Bergischen Land auftauchte, wunderte sich der Angestellte dort erstmal - doch das Los war echt.

Rund drei Jahre ist es her, dass die Rentnerin aus dem Bergischen Land das Los kaufte. Wie fast jeden Samstag spielte sie einen Lottoschein mit ihren festen Zahlen. Bei der Gelegenheit nahm sie auch einige Rubbellose mit, die sie jedoch erst später zu Hause spielte. Anstatt aber am nächsten Montag direkt ihren Gewinn ieinzufordern, legte die Gewinnern das Los erst einmal zur Seite. Den Rubbellos-Hauptgewinn im Wert von 50.000 Euro bewahrte sie in einem kleinen Pappkarton auf. Zwischendurch holte sie das Glücks-Los immer wieder heraus und schaute es sich staunend und schmunzelnd an.

"Eine schöne Rücklage, wenn es mal eng werden sollte"

Da die Rentnerin das Geld aber nicht dringend brauchte, schob sie den Gang in ihre Annahmestelle immer wieder auf. „Ich dachte bei mir, da hast du eine schöne Rücklage, wenn es finanziell mal eng werden sollte“, begründete die Rubbellos-Gewinnerin ihr Warten. Trotz Finanzkrise brauchte die Frau die "Rücklage" eigentlich nicht, verfallen lassen wollte sie den Gewinn aber auch nicht. Und dies wäre jetzt nach drei Jahren der Fall gewesen.

"Das kommt nie vor" wundert sich auch Pressesprecher Axel Weber. "Einen so großen Gewinn einfach auf einem kleinen Papierzettel im Pappkarton aufbewahren - das ist schon sehr mutig" findet Weber. Doch die Gewinnerin findet, sie habe genau richtig gehandelt.

Inzwischen hat die Rentnerin die 50.000 Euro auf ihrem Konto

Sie löste den Gewinn schließlich „kurz vor Toresschluss“ ein. Mit ein bisschen Herzklopfen überreichte sie das Gewinnlos dem verblüfften Annahmestellenleiter, der ihr aber schon nach kurzer Prüfung zum rechtmäßigen Gewinn gratulieren konnte.

Inzwischen befindet sich der Geldbetrag auf ihrem Konto. Der größte Teil des Gewinns wird auf die „hohe Kante“ gelegt - von gelegentlichen Restaurantbesuchen einmal abgesehen, wird sich bei der Rentnerin also wenig ändern. Den Rest möchte sie an Menschen in ihrem Umfeld verteilen, die es gut gebrauchen können.