Essen. Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssen-Krupp schließt einen Börsengang seiner Edelstahlsparte Inoxum nach wie vor nicht aus. Wie genau die Sparte veräußert werden soll, darüber werde auf der Hauptversammlung des Konzerns im Januar 2012 keine Entscheidung fallen.
Allen Spekulationen zum Trotz wird Thyssen-Krupp auf der Hauptversammlung des Konzerns im Januar 2012 keine Entscheidung über die Art des Verkaufsprozesses der Edelstahlsparte treffen. Wie aus einem Schreiben des Vorstands an Aufsichtsratsmitglieder hervorgeht, will das Management alle drei Möglichkeiten weiterverfolgen – und behält sich damit auch einen Börsengang vor.
Insbesondere Frankfurter Finanzkreise hatten auf Grund der Börsenturbulenzen erwartet, der Essener Konzern werde alsbald die Edelstahlsparte Inoxum mit 11.300 Mitarbeiter als sogenannten Spin-off von der Muttergesellschaft trennen. Dabei werden keine neuen Aktien zum Kauf an der Börse angeboten, vielmehr bekommen die Alt-Aktionäre von Thyssen-Krupp Inoxum-Aktien zugeteilt. Es bleibe unverändert die Absicht des Vorstands von Mai 2011, eine Trennung vom Thyssen-Krupp-Konzern „innerhalb von zwölf bis 18 Monaten vorzunehmen“, heißt es in dem Brief, der der WAZ-Mediengruppe vorliegt.
Das Management will sich neben dem Spin-off auch die Chance auf einen Verkauf über die Börse erhalten, sofern sich eine Beruhigung der Märkte ergibt. Auch der Verkauf an einen Finanzinvestor werde offengehalten. Die rechtliche Trennung der Sparte mit Standorten in Krefeld oder Bochum ist bereits weit fortgeschritten. Die Edelstahlsparte mit 6,25 Milliarden Euro Umsatz werde bereits zum Ende des Geschäftsjahres 20010/11 (30. September) in der Bilanz gesondert, sprich als „nicht fortgeführte Aktivität“ ausgewiesen.