Bremen. In einem Bremer Krankenhaus sind drei Neugeborene gestorben. Das Klinikum sprach von einem “schweren hygienischen Zwischenfall“. Vier weitere Babys sind infiziert. Experten suchen nach den Ursachen.

Im Klinikum Bremen-Mitte sind drei Frühchen an Bakterien der Gattung Klebsiella gestorben. Außerdem seien vier weitere Kinder infiziert, sagte Gesundheits-Staatsrat Joachim Schuster am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bremen. Für diese Kinder bestehe derzeit aber keine akute Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Die drei Frühchen sind den Angaben zufolge zwischen August und Oktober in dem Klinikum gestorben.

Bereits am frühen Nachmittag hatte das Klinikum Bremen-Mitte die Öffentlichkeit informiert und von einem "schweren hygienischen Zwischenfall" gesprochen. Nach Informationen von Radio Bremen sollen mindestens zwei Neugeborene durch verunreinigte Nährlösung ums Leben gekommen sein. Derzeit sei ein Krisenteam des Robert-Koch-Institutes dabei, die Situation zu untersuchen, teilte das Klinikum mit.

Quelle der Infektion noch unklar

Gesundheits-Staatsrat Schuster wies den Medienbericht zurück und sagte, dass die Quelle für die Infektion noch unklar sei. Das Klinikum verhängte einen Aufnahmestopp.

Unterdessen hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine Aufklärung gefordert. Die zuständige Senatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) müsse in der Gesundheitsdeputation umfassend über die Ursachen der Todesfälle berichten, verlangte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Bensch am Mittwoch.

Falls sich zwei der drei bekannt gewordenen Todesfälle tatsächlich schon im August ereignet hätten, habe man es "mit einer groben Verletzung der Informationspflichten durch die Gesundheitssenatorin zu tun", kritisierte Bensch. "Mein Mitgefühl gilt den betroffenen Vätern und Müttern", sagt er weiter.

Bei der Gattung Klebsiella handelt es sich um Stäbchenbakterien, die im Boden, in Gewässern und auf Getreide leben. Die Bakterien-Art Klebsiella pneumoniae, auch bekannt als Friedländer-Bakterium, kommt als Darmkeim im Verdauungstrakt des Menschen vor.(dapd)