Vest . Jeder kennt die Situation: Gemütlich ein koffeinhaltiges Heißgetränk im Lieblingscafé einnehmen, danach ein bisschen in der Stadt Bummeln und plötzlich ist es da, das dringende Bedürfnis. Nur Wohin, wenn es gar nicht mehr geht und man nicht gerade Gast in einem Café oder Restaurant ist?

Jeder kennt die Situation: Gemütlich ein koffeinhaltiges Heißgetränk im Lieblingscafé einnehmen, danach ein bisschen in der Stadt Bummeln und plötzlich ist es da, das dringende Bedürfnis. Nur Wohin, wenn es gar nicht mehr geht und man nicht gerade Gast in einem Café oder Restaurant ist?

Wir wollten wissen, wo es im Vest öffentliche Toiletten gibt. Zunächst einmal gibt es keine gesetzliche Grundlage, die die Bereitstellung und die Reinigung von öffentlichen Toiletten vorschreibt. Es liegt also im Ermessen der jeweiligen Stadt, wie viele stille Örtchen sie bereitstellt. Oft betreiben aber auch private Anbieter öffentliche WC-Anlagen, die gegen ein Entgelt, in der Regel in Höhe um die 50 Cent, genutzt werden können.

In der Seestadt Haltern können Bürger insgesamt drei öffentliche Toiletten nutzen. Diese befinden sich im Rathaus, am Bahnhof und am Marienhof. Letztere sind relativ neu und dadurch sehr modern, dafür aber auch gebührenpflichtig. „Auch wenn wir nur drei öffentliche Anlagen haben, gibt es bei uns in Haltern viele nette Laden- und Cafébesitzer, die im Notfall ihre Örtlichkeiten zur Verfügung stellen“, lobt Stadtsprecher Georg Bockey Haltern.

Im benachbarten Marl haben es die Bürger noch einfacher. Dort gibt es sechs öffentliche Toiletten: im Freizeitpark Brassert, am Marktplatz Hamm, am Marktplatz Hüls, am Marler Stern und am zentralen Busbahnhof in Marl-Mitte. In städtischer Hand ist aber nur die Anlage am Freizeitpark Brassert. Eine Besonderheit stellen die WC-Anlagen am Hülser Markt und die am Busbahnhof dar. Diese werden im Rahmen eines speziellen Abkommens der Stadt von der Deutsche Städte Medien AG unterhalten und sind daher kostenneutral.

In Recklinghausen gibt es fünf WCs: an der Augustinessenstraße, am Bahnhof, an der Friedhofstraße, am Neumarkt und auf dem Helena-Kuhlmann-Platz. Rund 72 000 Euro kosten die Kreisstadt die Anlagen, dessen Instandhaltung und Reinigung von einem Pächter durchgeführt werden. Wer jetzt denkt, er könne einfach schnell hinter den nächsten Busch oder Baum springen und sein Geschäft erledigen, täuscht sich. „Besonders an Karneval oder anderen Großereignissen weisen wir die Leute darauf hin, dass Wildpinkeln eine Ordnungswidrigkeit ist und mit einem Bußgeld geahndet wird“, klärt Recklinghausens Stadtsprecherin Corinna Weiß auf.

Etwas spärlicher sieht es in Datteln aus. Abgesehen vom Rathaus und anderen städtischen Gebäuden, gibt es nur eine gebührenpflichtige, öffentliche Toilette am Neumarkt. Trotz des Entgelts ist aber auch in Datteln der Betrieb des WCs ein Zuschussgeschäft. Rund 14 000 Euro fallen an Kosten an.

In Oer-Erkenschwick regelt die Stadt die Bereitstellung über Pächter. So gibt es ein WC am Hünenplatz, wo der Schlüssel bei dem dort ansässigen Kiosk hinterlegt ist. Ähnlich läuft es mit der Anlage am Berliner Platz, wo der Schlüssel gegenüber bei einem türkischen Döner-Imbiss liegt. Durch die Verpachtung fallen bei der Stadt keine Kosten an.