Washington. Bloggerin Jill Filipovic fand nach einem Transatlantik-Flug einen anzüglichen Zettel in ihrem Gepäck. Die Geschichte verbreitete sich schnell über das Internet. Nun wurde der Mann, der den Zettel schrieb, gefeuert.

Es ist nicht schön, aber es soll, nach dem 11. September 2001 zumal, schon Tausende Male vorgekommen sein. Nach einer Flugreise kommt man oder frau ins Hotel oder nach Hause und stellt beim Auspacken fest: Da hat schon vorher jemand zwischen Socken, Fön und Zahnbürste nach dem Rechten gesehen.

Wenn nichts dabei kaputt gegangen oder abhanden gekommen ist, zuckt der gewöhnliche Reisende kurz mit den Schultern und denkt sich: Machen ja auch nur ihren Job, diese Kontrolleure an den Sicherheitsschranken der Flughäfen.

Gepäckkontrolleur ließ sich von Vibrator inspirieren

Bei Jill Filipovic haben sie, genauer: hat ein er, etwas mehr gemacht als nur seinen Job. Als die feministisch angehauchte Anwältin und Bloggerin aus New York neulich übers Wochenende nach Dublin flog und in der irischen Hauptstadt ihre Reisetasche aufmachte, staunte sie nicht schlecht: „Get your freak on, girl“, hatte offenbar ein übereifriger oder sexuell unterphilosophierter Gepäckaufseher mit Filzstift auf jenen Zettel gepinnt, der dem Reisenden später im Sinne moderner Transparenz-Regeln Aufklärung darüber verschaffen soll, dass sein (oder ihr) Gepäck aus Sicherheitsgründen vom Transportband geholt und gefilzt wurde.

Der lockere Spruch – übersetzt etwa: „Lass es ordentlich krachen, Mädel“ – bezog sich auf einen batteriegetriebenen Wonnespender, den Fräulein Filipovic als treuen Begleiter ohne viele Aufhebens nach Irland einführen wollte. Am Ende war die Blogger-Welt aus dem Häuschen. Und ein törichter Tropf bei der amerikanischen Transport Agency TSA das Paradebeispiel eines Ekel-Schnüfflers.

Filipovic ließ via Twitter umgehend ihre Umwelt wissen, welch tiefer Eingriff in die Privatsphäre sich da zugetragen haben soll. Erschrocken sei sie gewesen, diktierte die Juristin in ihr Smartphone, aber sie habe sich auch „halb tot gelacht“.

Filipovich hatte nie gefordert, dass jemand gefeuert werden sollte

Die Story landete in einschlägigen Foren und zog Kreise. Nachrichten-Agenturen bekamen Wind davon, die TSA auch. Es wurde recherchiert, im Interesse der nationalen Sicherheit und der sexspielzeugtechnischen Unversehrtheit Filipovics. Eilends verfasste (vollständig humorfreie) Entschuldigungsschreiben sollten das „Opfer“ gnädig stimmen.

Filipovic hatte aber nie wirklich den Untergang des Abendlandes kommen sehen oder gar den Kopf des Autors der sehr persönlichen Note gefordert. Bekommen hat sie ihn trotzdem. Der Mann ist arbeitslos. Und was, wenn der Brrrrrrrrrrrrrrr-Apparat die Form eines Revolvers hatte? War ja nur ‘ne Frage...