2003 diskutiert Deutschland über die Zukunft des Sozialstaats. Am 15. März stellt Kanzler Schröder im Bundestag seine Agenda 2010 vor, die den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme reformieren soll. Zwar gehen Hunderttausende gegen Schröders Pläne auf die Straße (3. April), aber ein SPD-Sonderparteitag stimmt der Agenda 2010 mit großer Mehrheit zu (1. Juni).
Jürgen Möllemann, FDP-Politiker, Ex-Vizekanzler und Hobby-Fallschirmspringer, springt in Marl aus 4000 m Höhe in den Tod. Unfall oder Freitod? Die Frage bleibt offen. Andere Verstorbene des Jahres: Fußball-Legende Helmut Rahn (74, 14. August), NS-Filmregisseurin Leni Riefenstahl (101, 8. September).
2004 wird überschattet durch ein Erdbeben im Indischen Ozean (26. Dezember). Es löst einen Tsunami mit bis zu zehn Meter hohen Flutwellen aus, und die verwüsten die Küstenregionen von Indien, Sri Lanka, Malaysia, Indonesien und Thailand. 230 000 Menschen werden getötet, darunter 552 Deutsche.
Horst Köhler, zuletzt Chef des Internationalen Währungsfonds, wird unser Staatsoberhaupt (23. Mai). Er ist der erste Bundespräsident, der nie zuvor Minister oder Abgeordneter war. George W. Bush wird zum zweiten Mal ins Weiße Haus gewählt (2. 11.).