Der Salafismus (auch: Salafiyya) war Ende des 19. Jahrhunderts eine islamische Reformbewegung. Seine Anhänger wollten sich auf den Kern der Religion zurück besinnen. Heute gilt die Strömung wegen ihrer strikten Auslegung des Koran als besonders fundamentalistisch. Prominente Vertreter fordern die Einführung des islamischen Rechtssystems Scharia. Strenge Salafisten lehnen die westliche Lebensweise ab, propagieren die schlichte Geschlechtertrennung und betrachten Homosexualität als schwere Sünde.

Viele setzen bei der Durchsetzung ihrer Ziele auf eine offensive, aber friedliche Missionierung. Die sogenannten dschihadistischen Salafisten befürworten dagegen auch Gewalt, zum Beispiel zur Verteidigung islamischer Länder wie Afghanistan. Dem Salafismus zuzurechnende Terrororganisationen wie Al-Kaida propagieren und verüben auch Anschläge in westlichen Ländern. (dapd)