Innsbruck. . Die deutschen Handballer haben dem Druck standgehalten: Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand gewann das vorletzte EM-Qualifikationsspiel gegen Gastgeber Österreich 28:20.

Die deutschen Handballer haben dem Druck standgehalten und die Tür zur EM-Endrunde vor allem dank Torhüter Silvio Heinevetter weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand gewann das vorletzte Qualifikationsspiel in Innsbruck gegen Gastgeber Österreich 28:20 (15:8) und revanchierte sich damit für das enttäuschende 26:26 im Heimspiel gegen den Nachbarn. "Oh, wie ist das schön", sangen die deutschen Fans schon vor der Schlusssirene begeistert.

Das deutsche Team benötigt damit im abschließenden Gruppenspiel am Sonntag in Trier gegen das noch sieglose Lettland (15.15 Uhr/ZDF) nur noch einen Punkt für die erfolgreiche Qualifikation für die EM im kommenden Jahr in Serbien. Dort gibt es dann die letzte Quali-Chance für die Olympischen Spiele 2012 in London.

Heiner Brand winkt damit ein Happyend in seiner glorreichen Karriere als Trainer. Für den Weltmeistermacher aus Gummersbach war es das 390. und zugleich vorletzte Spiel als Verantwortlicher auf der deutschen Bank. Brand wird nach der EM-Qualifikation als Manager zum Deutschen Handball-Bund (DHB) gehen.

Groß war die Erleichterung beim scheidenden Coach nach der Partie: "Jetzt geht es mir besser als vorher. Ich wusste, was auf uns zukommt. Wir haben zu Beginn sehr viel Druck gemacht. Gut war, dass wir uns nach der Schwächephase in der zweiten Halbzeit wiedergefunden haben. Da hat sich die Mannschaft selbst rausgezogen", sagte Heiner Brand.

8000 Zuschauer im Hexenkessel von Innsbruck

Beste Werfer in der DHB-Auswahl waren vor 8000 frenetischen Zuschauern, die die Olympiahalle von Innsbruck zu einem Hexenkessel machten, waren die deutschen Meister Pascal Hens mit sechs und Michael Kraus vom HSV Hamburg mit vier Treffern.

Deutschland erwischte einen Traumstart. Angeführt von Pascal Hens und einem starken Berliner Silvio Heinevetter zog die Mannschaft schnell deutlich davon. Die Österreicher wirkten gehemmt, ihre Aktionen fahrig. Als es nach 16 Minuten 3:9 stand, nahm Austria-Coach Magnus Andersson die erste Auszeit. Ohne Erfolg. Das deutsche Team behielt das Heft in der Hand und ging mit einem Sieben-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Bauer wuchs im österreichischen Tor über sich hinaus.

Nach dem Wechsel war es dann vorbei mit der deutschen Herrlichkeit. Die Mannen von Heiner Brand wirkten wie ausgewechselt, kaum etwas lief noch zusammen. Mit drei Toren binnen knapp zwei Minuten kamen die Österreicher auf vier Tore heran, und blieben dran. Die Fehler im deutschen Spiel häuften sich, gute Gelegenheiten wurden fahrlässig vergeben. Zudem wuchs im österreichischen Tor Thomas Bauer phasenweise über sich hinaus.

Als der Vorsprung plötzlich nur noch zwei Treffer betrug, mussten Brand und Co. kräftig zittern. Doch die Mannschaft konnte sich in dieser Phase vor allem bei einem bedanken: Silvio Heinevetter. Der "Fuchs" aus der Hauptstadt glänzte mit zahlreichen Paraden und brachte die Gastgeber einige Male zur Verzweiflung. Insgesamt brachte es Heinevetter auf 23 Paraden, damit lag seine Erfolgsquote bei über 50 Prozent. (sid)