Mit dem Namen Srebrenica ist das blutigste Massaker des Bosnienkriegs verbunden. Die Vereinten Nationen hatten 1993 Srebrenica sowie fünf weitere bosnische Orte - Gorazde, Bihac, Tuzla, Zepa und Sarajevo - zu Schutzzonen für die Muslime erklärt. Bosnische Serben überrannten den ostbosnischen Ort aber am 11. Juli 1995, in dem 150 niederländische Soldaten zum Schutz der Menschen stationiert waren. Innerhalb von 48 Stunden metzelten die Angreifer rund 8000 bosnische Muslime nieder, 40.000 mussten fliehen oder wurden verschleppt.
Der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan räumte im November 1999 eine Mitschuld der internationalen Gemeinschaft an dem Massaker ein. Die Vereinten Nationen seien den bosnischen Muslimen auf Grund von Fehleinschätzungen nicht zu Hilfe gekommen, erklärte er.
Im Bosnienkrieg kamen zwischen 1992 und 1995 mindestens 200.000 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Muslime. Der Krieg endete formal mit dem Abkommen von Dayton, das am 21. November 1995 unterzeichnet wurde. Heute liegt Srebrenica in der Republik Srpska, dem serbischen Teil Bosniens.