E rfolgreiche Rennfahrer ziehen Politiker, Prominente, aber auch den Hochadel an. Deshalb ist es kein Wunder, wenn sich Spaniens König Juan Carlos de Borbon y Borbon beim Grand Prix von Spanien alljährlich mit Spaniens zweifachem Weltmeister Fernando Alonso ablichten lässt.

Im Falle Juan Carlos’ sind Besuche im Fahrerlager der Formel 1 jedoch keine Pflichttermine. Im Gegenteil: der 73 jährige Monarch ist lebenslanger Formel-1-Fan. Unglaublich: der im italienischen Exil aufgewachsene Juan Carlos war schon in seiner Jugend von Ferrari begeistert und ließ sich von dem deutschen Ferrari-Rennfahrer Wolfgang Graf Berge von Trips Fahrstunden als Vorbereitung auf die Führerscheinprüfung geben. Die freundschaftlichen Verbindungen zu Rennfahrern hielten ein Leben lang.

Juan Carlos versprüht eine seltene Mischung aus königlicher Autorität gepaart mit einer für Monarchen untypischen Lockerheit. Man spürt, dass seine Begeisterung für die Formel 1 echt ist. Wenn er beim GP Spanien in den vergangenen Jahren mit Michael Schumacher sprach, so war das kein Pflichttermin, sondern hier wurde gefachsimpelt und „Benzin“ geredet.

Im Formel 1 Auto hat der spanische König gejubelt

Die größte Freude machte McLaren-Mercedes dem Monarchen 1998, als Martin Brundle den König mit dem legendären McLaren-Formel-1-Doppelsitzer um den Rennkurs von Barcelona chauffierte. Jedem normalen, in die Jahre gekommenen Mann wäre auf der Fahrt schlecht geworden, aber Juan Carlos soll vor Freude in dem Wagen gejubelt haben. Und zum Entsetzen der spanischen Security nahm Martin Brundle auf den prominentesten aller jemals chauffierten F1-Passagiere keine Rücksicht und ließ es auf den schnellen Demonstrationsrunden ordentlich krachen.

Dass mittlerweile mit Fernando Alonso ein spanischer Landsmann die Formel 1 mit beherrscht, ist für den sportbegeisterten Juan Carlos natürlich ein Geschenk des Himmels. Der Monarch verpasst am Bildschirm kein Rennen Alonsos und ließ es sich schon zu Beginn der Karriere nicht nehmen, nach Erfolgen auf der Handynummer anzurufen. Als Fernando 2003 beim GP Spanien erstmals auf dem Podium stand und der König verhindert war, rief er Papa Alonso direkt nach dem Rennen im Fahrerlager an und ließ Fernando seine besten Wünsche ausrichten.

„König Juan Carlos ist der wichtigste Fan der Formel 1 in Spanien. Es ist fantastisch, seine Unterstützung zu haben“, sagt Alonso.