Es gab bei der Bundeswehr seit langem schon keinen Mangel an Erkenntnis, dass sich etwas grundlegend ändern muss, wenn es besser werden soll. Mit Thomas de Maizière scheint der richtige Mann am richtigen Ort zu sein.

Woran es fehlte, war der systematische Versuch, den in 56 Jahren entstandenen Wildwuchs an Bürokratie und sich gegenseitig in Schach haltenden Einheiten radikal zu beschneiden – auf dem Fundament einer vernünftigen sicherheitspolitischen Analyse. Mit Thomas de Maizière scheint bei aller gebotenen Vorsicht – Bundeswehr-Reformen sind fast so alt wie die Bundeswehr selbst - zum ersten Mal der richtige Mann am richtigen Ort zu sein, um diese Aufgabe zu stemmen. Schonungslos nahm der Sohn eines ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr in kurzer Zeit den Apparat unter die Lupe.

Und auseinander. Sein Verdienst ist es, die vielen, seit langem bekannten Schwachstellen in einen schlüssigen Zusammenhang gebracht zu haben. Die Baustelle Bundeswehr ist jetzt endlich eingerichtet. Nicht mehr, nicht weniger. Die Arbeit kommt erst noch. Sie wird gewaltig.