„Ist ja irgendwie eine traurige, mickrige Veranstaltung“, sagt der Mann, dynamischer Endvierziger, vielleicht Architekt, und schließt die Bürotür auf dem Walsumer Kometenplatz zu.
Falsch, mein Herr. Nicht die Veranstaltung zum 25. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl war traurig und mickrig. Traurig – neben dem Anlass – war die Tatsache, dass sich so wenige Bürger an der Demonstration beteiligt haben. Sogar diejenigen, die für Atomkraft sind, hätten ihre Argumente vorbringen können. Traurig, dass so wenige Mitbürger den Weitblick besitzen, richtig einzuschätzen, dass beim Thema Atom die Weichen für Energie- und Industriepolitik der kommenden 100 Jahre gestellt werden. Da muss gesellschaftlicher Konsens geschaffen werden.
Politiker, jedenfalls, waren auch keine da . . . (Christian Balke)