Der wichtigste Bestandteil der schwarz-gelben Steuerpläne ist die Erhöhung der Werbungskostenpauschale. Arbeitnehmer sollen künftig, wahrscheinlich ab 2012, mehr beruflich bedingte Kosten - sogenannte Werbungskosten - von der Steuer absetzen können, ohne dass sie dafür Belege vorweisen müssen. Bislang gilt eine Pauschale von 920 Euro, demnächst von 1.000 Euro. Der Schritt kostet den Staat rund 330 Millionen Euro im Jahr.

Von der Liste an Vereinfachungen bringt laut Steuerzahlerbund im Grunde nur diese Änderung finanzielle Ersparnis für die Bürger. Der Effekt im Portemonnaie ist aber minimal. Den Steuerexperten zufolge werden Gutverdiener durch die Aufstockung im Schnitt um 35 Euro im Jahr entlastet - also um nicht mal drei Euro im Monat. Für Normalverdiener macht die Änderung ein jährliches Plus von 20 bis 30 Euro aus - also zwischen 1,70 und 2,50 Euro monatlich.

Ohnehin haben mindestens ein Drittel der Arbeitnehmer überhaupt nichts von der Anhebung, weil ihre Werbungskosten die Pauschale übersteigen. Um die große Masse der Arbeitnehmer von aufwendigen Einzelnachweisen zu verschonen und für spürbare Effekte zu sorgen, müsste die Pauschale „um weit mehr als nur um 80 Euro“ angehoben werden, heißt es beim Bund der Steuerzahler.