Eisige Temperaturen fühlen sich noch kälter an, wenn ein kräftiger Wind bläst. Das liegt daran, dass sich die Haut mit zunehmender Windgeschwindigkeit abkühlt. Dies wird als sogenannter Wind-Chill-Effekt (Windkühle) bezeichnet. Diese gefühlte Temperatur wird von Meteorologen bei Vorhersagen verwendet, um ein bestimmtes Wettergeschehen besser zu verdeutlichen.
Auch bei gleichzeitig zunehmender Differenz zwischen Haut- und Lufttemperatur nimmt der Abkühlungseffekt zu, da sich dadurch der sogenannte Wärmeübergangskoeffizient (eine von der Luftbewegung, der Luftfeuchte und der Lufttemperatur abhängige Größe, die die Wärmeabgabe des Organismus angibt) erhöht. Unter kalten Bedingungen hat die Luftfeuchte keinen Einfluss mehr auf den Abkühlungseffekt, soweit die Haut nicht durch Wasser oder Schnee benetzt ist. Deshalb wird der Wind-Chill-Effekt überwiegend auch nur bei kalten Bedingungen angewendet.