Bochum. .
Zwei Zeus-Reporterinnen recherchierten im Heizkraftwerk Bochum-Hiltrop nach dem Ursprung der Fernwärme.
Als wir über das Zeus-Projekt die Chance bekamen, das Heizkraftwerk in Bochum-Hiltrop zu erkunden, griffen wir neugierig zu. Wir stellten uns dieses Werk als ein riesiges Fabrikgelände vor. Zu unserer Überraschung fanden wir ein Gebäude, das eher an einen Schuhkarton mit Schornstein erinnerte.
Wir schellten an und wurden freundlich von Stefan Schirmer begrüßt, der sich als Gruppenleiter der Maschinentechnik vorstellte. Er gab uns Schutzhelme und schon konnte unsere Besichtigungstour starten.
Unterwegs erläuterte uns Stefan Schirmer, dass hier sowohl Wärme, als auch Strom produziert wird, wobei die Wärme das eigentliche Ziel der Anlage sei. Unser Weg führte durch eine große Maschinenhalle, bis wir vor dem Kernstück der Stromerzeugung, einer riesigen, grasgrünen Gasturbine, standen.
Um vor Lärm und Hitze zu schützen, befindet sich die Turbine hinter starken Metallplatten, in die kleine Fenster eingelassen sind, so dass man die Arbeit der Anlage kontrollieren kann.
Ein Labyrinth aus Rohren
Wenn sie in Betrieb ist, wird in einer Brennkammer Erdgas verbrannt und mit der dabei frei werdenden Hitze Wasser verdampft. Der Dampf wird unter Druck gesetzt und bewegt so sie Rotoren der Turbine. Diese Bewegung wird genutzt, um Strom zu erzeugen.
In der nächsten große Halle zeigte uns Stefan Schirmer ein Labyrinth zahlloser Rohre unterschiedlichen Durchmessers. Wir befanden uns in der Kesselhalle. Schirmer berichtete, dass hier der Ort ist, an dem aus dem Dampf in den Kondensatoren heißes Wasser wird. Dieses bis zu 120 Grad heiße Wasser fließt über ein Rohrleitungssystem zu den Haushalten.
Nicht mehr als 6000 Meter
Nachdem wir verstanden hatten, dass diese Anlage das Erdgas doppelt nutzt und im Vergleich zu anderen Wärmeerzeugern nur wenig Abgas entsteht, würden wir auch gern mit Fernwärme umweltfreundlich heizen. Danach gefragt, erklärte uns Schirmer, dass die Fernwärme nur in einem Umkreis von sechs Kilometern geliefert wird. Grund hierfür ist, dass die Leitungsrohre je weiter sie führen um so stärker isoliert werden müssen.
Bei einer Entfernung von mehr als sechs Kilometern wären dann die Kosten für die Isolierung nicht mehr tragbar. In Bochum gibt es deshalb mehrere Heizkraftwerke und zwar das HKW Hiltrop und das HKW Am Hain. Schirmer zählte als Vorteile der Fernwärme auf, dass die Kosten für eine eigene Heizungsanlage entfallen, da keine Verbrennung im eigenen Haus erfolgt.
Ein Schornstein und seine Instandhaltung sind ebenfalls nicht mehr nötig. Außerdem gebe es mehr Platz im Keller, da weder ein Heizkessel noch Brennmaterial gebraucht werden. Leider erreichten wir schon den Ausgangspunkt unseres zweistündigen Rundganges. Die Zeit verging wie im Fluge und wir bedankten uns herzlich bei Schirmer für seine informativen und spannenden Erklärungen.
Marlene Dietz, Miriam Watermeier, Klasse 8b, Hellweg-Gymnasium Wattenscheid