Hagen. .
Gegen unterklassige Testspielgegner ist die Bilanz makellos, auch der niederländische Erstligist Leiden wurde klar bezwungen. Eine echte Standortbestimmung für das neu formierte Team von Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen wird es aber wohl erst am Wochenende geben. Zwei Wochen vor dem Ligastart tritt die Mannschaft von Trainer Ingo Freyer ab Freitag beim 10. Hansi-Witsch-Benefizturnier in Bad Neuenahr dann gegen die Erstliga-Konkurrenz aus Gießen, Ludwigsburg und Bonn an.
„Am Wochenende bekommen wir richtig deutliche Fingerzeige“, hofft nicht nur Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann auf „gehörigen Erkenntnisgewinn bei drei Spielen gegen Bundesligisten.“ Insgesamt nehmen an dem hochkarätig besetzten Turnier, das nach einem ortsansässigen Handwerksmeister benannt ist, sieben Teams teil. Gegen die LTi Gießen 46ers (Freitag, 13 Uhr), EnBW Ludwigsburg (Samstag, 17 Uhr) und Telekom Baskets Bonn (Sonntag, 19.15 Uhr) tritt Phoenix an, die Ligarivalen Artland Dragons, Mitteldeutscher BC und Eisbären Bremerhaven sowie der österreichische Erstligist WBC Wels gehören dagegen nicht zu den Hagener Gegnern.
Nur Edward Seward fehlt nach seinem Bandscheibenvorfall noch im Phoenix-Team, während Malte Schwarz (Probleme mit dem Fuß) und Zygimantas Jonusas (Pferdekuss) wieder in die Übungsarbeit eingestiegen sind und mitwirken können. Auch Seward hat leichtes Lauftraining aufgenommen und soll ab Montag wieder mit der Mannschaft trainieren. „Natürlich bleibt ein Fragezeichen, ob die Verletzung wieder aufbricht“, sagt Herkelmann, „aber der Genesungsverlauf bei Eddie ist sehr gut.“ Man beobachte zwar für den Notfall den Markt, plane aber unter dem Korb weiter mit Seward. Wobei der Phoenix-Geschäftsführer betont: „Wir werden im Rebound und offensiv unter dem Korb nicht so stark wie im Vorjahr sein.“ Dafür setze man mehr auf Dreier, eine bessere Wurfquote, aggressivere Deckung und weniger Ballverluste. Herkelmann mit Blick auf das Wochenende: „Interessant wird sein, ob unsere Ganzfeld-Presse auch gegen Bundesligisten so gut funktioniert.“
Wobei die Phoenix-Verantwortlichen bisher mit allen Neuzugängen grundsätzlich zufrieden sind. „Trotz ihres No-Name-Status sind sie nah an dem, was wir erwartet haben“, sagt Herkelmann. Mit den meisten Neuen - bis auf den erstligaerfahrenen Matt Terwilliger - hatte Phoenix bei der Verpflichtung Probezeiten vereinbart. Bei David Bell betrug sie nur eine Woche, ist also bereits abgelaufen, auch Mark Dorris und Jacob Burtschi dürften sie angesichts der bisherigen Leistungen überstehen. „Konditionell sieht es gut aus, menschlich scheint es auch zu passen“, urteilt Coach Freyer: „Jetzt müssen wir ausgeprägt an der Taktik und an der Abstimmung arbeiten.“ Das Turnier in Neuenahr-Ahrweiler (Sporthalle Bachem) ist dafür bestens geeignet. Freyer: „Gegen drei Erstligisten an einem Wochenende zu spielen, das ist schon eine harte Belastung und eine echte Standortbestimmung.“