Blitzblank herausgeputzte Städte im Osten, Slumbildung in den Städten des Westens: Kämmerer Karl Heinz Blasweiler hat – nicht zum ersten Mal, aber ein weiteres Mal mit Recht – darauf hingewiesen, dass die finanziell ausgebluteten West-Kommunen schon lange nicht mehr in der Lage sind, die Infrastruktur im Osten Deutschland quer zu finanzieren.
Mit der Einschätzung steht er nicht allein. Politik und Verwaltungen steht im Westen vielfach das Wasser bis zum Hals. Und das sind noch die Glücklicheren.
Nur eines sollte man nicht aus den Augen verlieren: Selbst in den Zeiten, in denen es wirtschaftlich großartig lief, die Steuerquellen sprudelten, die Sozialkassen vergleichsweise gesund waren, ist es vielen Städten nie gelungen, ein gesundes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben herzustellen.
Ein wirklicher Konsens, gewohnte Ansprüche aufzugeben, ist derzeit (noch) nicht erkennbar. Aber so trocken das Thema eines städtischen Haushalts auch bisher war: Jetzt wird es spannend.