„Wenn es nichts mehr zu jagen gibt, dann kann es auch keine Jagd mehr geben“, erklärt Roger Helmer, EU-Parlamentarier, Brite und Jäger. Schon aus Eigeninteresse seien deshalb Waidleute seit jeher auch Naturschützer. Dass Trophäenjäger gerne auch geschützte Tiere wie Elefanten erlegen - das müsse man unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten, finden die Vertreter der Jagdlobby.

„Tierschutz muss sich lohnen“, meint die namibische Ministerin für Umwelt und Tourismus, Netumbo Nandi-Ndaitwah. Man müsse mit strengen Gesetzen gegen Wilderei vorzugehen, aber auch die Menschen unterstützen, die mit Elefanten leben müssen. Denn die Dickhäuter richteten erheblichen Schaden in der Landwirtschaft an. „Heute schießen die Bauern nicht, sondern rufen das Ministerium an“, sagt sie. Auch deshalb habe sich die Zahl der Elefanten in Namibia, wie im gesamten südlichen Afrika, erholt. 17.000 Tiere wurden im vergangenen Jahr gezählt. In Namibia sind pro Jahr 90 Elefanten frei zum Abschuss. Trophäenjäger bringen Geld ins Land. Über genaue Zahlen spricht man nicht gerne, aber zwischen 20.000 und 45.000 US-Dollar müsse ein Jäger für einen Elefanten investieren, heißt es. Geld, das wiederum in den Naturschutz investiert werde – verspricht zumindest die Ministerin.

Mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr erwirtschafte allein die afrikanische Jagdindustrie, sagt Norbert Ullmann vom Internationalen Safariclub. Besonders in ländlichen Regionen sei die Jagd ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und müsse deshalb bei der Schaffung von Naturschutzrichtlinien bedacht werden.