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Da der Fußpilz meist kein Jucken oder Brennen auslöst, leiden viele Menschen daran, ohne es zu wissen. Unangenehm ist er trotzdem, besonders wenn er sich auf andere Körperregionen ausbreitet. Eine gründliche Diagnose und gute Therapie sind daher wichtig.

Der Dermatologischen Gesellschaft zufolge gehören Pilzerkrankungen zu den häufigsten Infektionen in Europa, etwa jeder achte Deutsche leidet an Fußpilz. „Bergleute und Laufsportler sogar noch öfter“, sagt Reinhard Mrotzek, Dermatologe aus Datteln. „Von zehn Läufern haben etwa sieben bis acht Fußpilz.“ Ursache sei, dass er sich besonders im warmen und feuchten Klima der Lauf- und Arbeitsschuhe rasant vermehrt.

Fußpilz juckt nicht

Oft wird der Fußpilz nicht erkannt, weil er keine starken Symptome verursacht. „Außerdem untersuchen die wenigsten Menschen ihre Füße, oder die Zehenzwischenräume, wo er meist zuerst auftritt“, sagt Mrotzek. „Anzeichen sind oft weißliche Schuppen oder auch kleine Risse zwischen den äußeren Zehen. Beobachtet man das, sollte man unbedingt zum Hausarzt, besser noch zu einem Spezialisten, gehen.“ Denn auch durch starkes Waschen oder Reiben werde man den Fußpilz nicht los. „Für jeden Pilz gibt es das richtige Mittel“, sagt der Experte. „Dazu muss die Art bestimmt werden, was nur durch eine spezielle Untersuchung im Labor möglich ist.“ Bleibt der Pilz unbehandelt, kann er sich auf weitere Körperregionen ausbreiten und beispielsweise die Leistengegend befallen.

Nicht nur Schwimmbäder sind eine Gefahr

Viele denken, dass man sich mit Fußpilz nur im Schwimmbad infizieren kann. „Das ist ein Irrtum, denn die Pilzsporen können überall lauern. Wie Untersuchungen ergeben, auch im Hausstaub“, sagt Mrotzek. So waren in Haushalten von Fußpilzkranken im Vergleich zu gesunden Familien deutlich mehr Erreger zu finden. „Bleiben die Sporen an den Socken haften und schwitzt der Fuß, bildet das die richtige Umgebung damit der Pilz wachsen kann.“, sagt der Experte. Anstecken kann sich jeder, der mit Pilzsporen in Kontakt kommt.

Wie kann man Fußpilz vermeiden?

• in öffentlichen Bädern und Duschen Badelatschen tragen

• im Freibad die Füße gründlich mit dem Handtuch abreiben, auch in den Zehenzwischenräumen

• in Hotelzimmern nicht barfuss gehen

• Strümpfe tragen die atmungsaktiv sind wie Baumwollstrümpfe

• Strümpfe täglich wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen, wenn das nicht geht: die Socken desinfizieren

• enge Schuhe und solche aus synthetischem, nicht atmungsaktiven Material meiden, denn darin kann ein feuchtes Milieu entstehen und eine Infektion begünstigen

Damit eine bekämpfte Infektion nicht nach kurzer Zeit erneut auftritt, muss einiges beachtet werden: „Auch nach einer erfolgreichen Behandlung müssen alle Socken bei mindestens 60 Grad gewaschen werden und die Schuhe gründlich desinfizieret werden“, sagt Mrotzek. „Wer das vergisst, kann sich mit länger nicht benutzten sporenbelasteten Schuhen nochmals infizieren. “