Duisburg. Mit dramatischen Bildern wollen die Schulkinowochen NRW für Rassismus sensibilisieren. Welche Geschichten Duisburger Schüler besonders bewegen.

August 1984: In Duisburg brennt ein von Gastarbeitern bewohntes Haus nieder. Sieben Menschen kommen dabei ums Leben. Die Polizei schließt Rassismus als Motiv sofort aus, aber Zeugenaussagen widersprechen dem. Noch heute, 40 Jahre später, fragen sich die Überlebenden, ob es Zufall war, dass ihr Haus angezündet wurde. Es ist eine von vielen Geschichten, die bei den Schulkinowochen im Filmforum Jugendliche für Rassismus sensibilisieren sollen.

„Dunkelfeld“ heißt der Kurzfilm, der sich mit den Ereignissen von 1984 auseinandersetzt. Bei der Auftaktveranstaltung der Schulkinowochen im Filmforum am Dellplatz bewerten Schüler das Werk als düster und traurig, jedoch auch als einfühlsam und emotional berührend. Insbesondere die Teile des Films in türkischer Sprache machen ihn für Schüler mit türkischen Wurzeln zu einer besonderen Erfahrung.

Schulkinowochen in Duisburg: Unterrrichtsmaterial zu jedem Film

Die diesjährigen Schulkinowochen NRW dauern bis zum 7. Februar. Zu jedem der präsentierten Filme steht Unterrichtsmaterial zur Verfügung, um den Kinobesuch vor- und nachzubereiten. Das Konzept wurde auch in sozialen Netzwerken bereits erfolgreich umgesetzt: Kurze Videos und Filme regen eher zum Lernen und Zuhören an; traditionelle Bildungskonzepte sind da eher unbeliebt.

Im Anschluss wird der Kurzfilm „Brand“ präsentiert. Die Handlung dreht sich um den Bürgermeister eines Dorfes in Sachsen-Anhalt, der sich im Jahr 2015 für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzt. Als Reaktion darauf werden er und seine Familie plötzlich schikaniert und eingeschüchtert – schließlich tritt er von seinem Amt zurück. Der Fall bleibt ungeklärt.

Einige Schüler finden den Anfang des Films schwer verständlich, beschreiben aber auch dieses Werk als emotional berührend. Favorit der Jugendlichen ist allerdings der Kurzfilm „Mitläufer“. Es ist die Geschichte von Mirko, dessen Leben nach der Aufnahme beim SEK zwischen seiner Familie und seiner Einheit schwankt. Als der Verdacht aufkommt, dass seine Freundin Rabea eine rechtsradikale Chatnachricht der Einheit bei der Dienstaufsicht gemeldet haben könnte, droht Mirko beides zu verlieren. Besonders positiv finden die Schüler die gelungene Kombination aus Action, Drama und Bildungselementen.

Informationen für Lehrer, Schüler und Eltern zu den Schulkinowochen NRW gibt es online unter www.schulkinowochen.nrw.de.