Düsseldorf. Wenn selbst Beatmungsgeräte Covid-Patienten nicht mehr helfen, kommen “künstliche Lungen“ zum Einsatz. NRW schafft nun mehr von ihnen an.
Bei einem schweren Verlauf kann die Corona-Infektion dazu führen, dass die Lunge versagt. Wenn selbst Beatmungsgeräte nicht mehr helfen können, kommen „künstliche Lungen" zum Einsatz. In der Medizin werden sie extrakorporale Membranoxygenierung, kurz „ECMO" genannt.
Damit im Notfall genug Erkrankte versorgt werden können, fördert das Land NRW nun die Schaffung von bis zu 20 neuen ECMO-Plätzen – mit einem Zuschuss von je 100.000 Euro.
„Künstliche Lungen" laut NRW-Gesundheitsminister „allerletzte Chance"
Denn in der zweiten und dritten Welle der Corona-Pandemie seien die aktuell 206 gemeldeten ECMO-Plätze bereits „stark ausgelastet" gewesen, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
„Während der COVID-19-Pandemie weltweit wurde ECMO eingesetzt, um schwerstkranke Patienten zu retten, deren Lungenschädigung so schwer ist, dass die normale mechanische Beatmung versagt. In diesen Fällen ist ECMO die allerletzte Chance", sagt Laumann.
„Künstliche Lunge" übernimmt vollständig die Atmung
Das High-Tech-Verfahren werde in der Intensivmedizin immer häufiger eingesetzt. Es pumpt kontinuierlich Blut aus dem Körper des Erkrankten, reichert es mit Sauerstoff an und führt es anschließend in den Blutkreislauf zurück.
Die „künstliche Lunge" übernimmt so teilweise oder sogar vollständig die Atmung. Da der Einsatz sehr komplex ist, müssen die ECMO-Plätze von speziellen Fachkräften betreut werden.
Die Kosten für ihre Ausbildung werde daher ebenfalls übernommen, so Laumann. Wie hoch die Förderung insgesamt sein wird, werde Anfang November entschieden.