Essen. Virologe Dittmer beantwortet aktuelle Fragen zu Corona. Diesmal Thema: Die Infektionslage in NRW und die Gefahr von Thrombosen durch Astrazeneca.

Die Infektionszahlen in Deutschland und NRW steigen weiter an. Mit Blick auf die vergangenen Tage zeigt sich, die meisten in NRW gemeldeten Neuinfektionen gibt es unter den 20- bis 39-Jährigen, wie aus Daten des NRW-Gesundheitsministeriums hervorgeht. Wie ist die Infektionslage in NRW? Prof. Dr. Ulf Dittmer, Leiter der Virologie am Uniklinikum Essen, beantwortet aktuelle Fragen rund um die Corona-Pandemie. Die Themen im Überblick:

Nach dem Corona-Gipfel

 Auf dem Corona-Gipfel am 22. März haben Bund und Länder beschlossen, dass der Lockdown bis zum 18. April verlängert wird.

Außerdem wird die Notbremse gezogen. Diese besagt, dass, wenn die 7-Tage-Inzidenz stabil über 100 bleibt, Lockerungsschritte wieder zurückgenommen werden.

  • Rechtfertigt das aktuelle Infektionsgeschehen die Notbremse, wenn man bei der Beurteilung der aktuellen Lage auch andere Parameter als nur die Inzidenzen und Neuinfektionszahlen betrachtet?

Zunächst war geplant, über Ostern eine Art Pause einzulegen und das ganze Land stillzulegen und in einen fünftägigen harten Lockdown zu gehen.

Nach Protesten und viel Unmut hat Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Entscheidung wieder zurückgenommen.

  • Wie ist Ihre Einschätzung aus virologischer Sicht: Würde solch eine „Ruhepause“, also ein mehrtägiger harter Lockdown einen Unterschied machen und das Pandemiegeschehen für uns positiv beeinflussen?

Aktuelles Infektionsgeschehen in NRW

Mit Blick auf die letzten sieben Tage zeigt sich, die meisten in NRW gemeldeten Neuinfektionen gibt es unter den 20-39-Jährigen. Das sieht man in einer Übersicht des NRW-Gesundheitsministeriums.

  • Glauben sie, dass sich die steigenden Infektionszahlen, vor allem in der jüngeren Altersgruppe, bald auch in den Krankenhäusern widerspiegeln?

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den NRW-Krankenhäusern ist Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums stabil.

  • Wie ist die Situation hier in der Uniklinik in Essen, was die Behandlung von Covid-19-Patienten angeht?

Astrazeneca

Es gab unter anderem in Deutschland einen vorübergehenden Impfstopp, da im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mehrere Fälle seltener Hirnvenen-Thrombosen aufgetreten sind. In anderen Ländern Europas gab es ebenfalls Berichte über andere Arten von Thrombosen.

Die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) hat die Fälle überprüft und die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffs bestätigt

  • Was hat die EMA bei ihren Überprüfungen genau festgestellt?
  • Bei welchen Anzeichen sollten mit Astrazeneca Geimpfte aufmerksam werden und einen Arzt aufsuchen?
  • Ist der Astrazeneca-Impfstoff für Menschen mit Thromboseneigung sicher oder sollten diese Personen vorsorglich einen anderen Impfstoff bekommen?
  • Macht es, egal ob Thromboseneigung oder nicht, Sinn, vor einer Astrazeneca-Impfung vorbeugend ein Thrombose-Medikament einzunehmen?

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