Essen. Michael Wendler reagiert mit einer neuen Sprachnachricht. Sein Manager spricht von einer „Psychose“ und ausfallenden Gagen in Millionenhöhe.
„Ich hab DSDS verloren, na und? Ich hab Millionen Werbe-Deals verloren, na und? Is’ mir egal!“ So reagierte Schlagersänger Michael Wendler (48, „Sie liebt den DJ“), gebürtig aus Dinslaken und 2016 ausgewandert nach Cape Coral im US-Bundesstaat Florida, am Samstag mit einer Sprachnachricht via Privatnachrichtendienst Telegram auf die heftigen Reaktionen, die sein überraschender Abgang als Juror bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ am Donnerstagabend ausgelöst hatte.
Auf Wendlers bizarre Video-Botschaft folgt Verdienstausfall
Der TV-Promi hatte zunächst in einer bizarren 127-sekündigen Videobotschaft sein DSDS-Aus verkündet und das begründet mit Vorwürfen gegen den Privatsender „bezüglich der angeblichen Corona-Pandemie“. Die Verschwörungstheorien über „gleichgeschaltete Medien“ richteten sich gleichsam gegen die Bundesregierung – deren Maßnahmen würden „grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz“ darstellen.
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Daraufhin distanzierten sich Showkollegen wie Dieter Bohlen sowie u.a. Werbepartner wie Lebensmittelvollsortimenter Kaufland, für die Michael Wendler gerade erst ein aufwendiges PR-Video gedreht hatte, oder der Ausstatter „Uncle Sam“. Deals, die ihm „egal“ seien, so Wendler, der sich inzwischen mit seiner Ehefrau, der Influencerin Laura Müller (20, „Let’s Dance“), wieder in Florida aufhält. Dabei stehen nun wegen der geplatzten Exklusiv-Verträge hohe Schadenersatzforderungen für den ohnehin – beim Finanzamt Wesel – schwer steuerverschuldeten Star im Raum.
Die Sonntagszeitung telefonierte mit Musikmanager Markus Krampe (44), der das Paar seit Jahren vermarktet. Krampe hatte bereits in der Livesendung von Oliver Pocher („Gefährlich ehrlich“) von einem „menschlichen Desaster“ gesprochen, dass Michael „krank“ sei, „wirren Irrsinn“ von sich gebe und „sich selbst zerstört“ habe und die „Karriere beendet“ wäre.
"Michael erfüllt alle Anzeichen für gespaltene Persönlichkeit"
In unserem Interview legte er nach: „Ich habe mit vielen Psychologen gesprochen. Michael erfüllt alle Anzeichen für eine gespaltene Persönlichkeit, wir müssen hier von einer megastarken Psychose sprechen. Ausgelöst womöglich von Existenzängsten, begleitet von schlaflosen Nächten und Panikattacken.“
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Er scheine sich am Anfang einer Mission zu sehen, glaubt sein Manager. Eine Mission als Maskenverweigerer? Im Sommer habe er noch komplett anders über die Pandemie gesprochen und die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus für sinnvoll gehalten, so Krampe. Nun der Sinneswandel, seines Erachtens beeinflusst von stark umstrittenen Prominenten wie Vegankoch Attila Hildmann, der Wendler ebenso Beifall spendete („Bin so stolz auf dich, Michael) wie Sangeskollege Xavier Naidoo („Großartig. Michael Wendler macht etwas statt nur zuzusehen“). Naidoo war übrigens in der letzten Staffel von DSDS gegangen worden als Juror – und zwar wegen dubiosen Verschwörungsgeschwurbels...
RTL hatte den Wendler nicht nur für DSDS vorgesehen, sondern weitere große Pläne wie die Verlängerung der Doku-Soap („Laura und der Wendler – Total verliebt in Amerika“) und ein eigenes Musikformat. „Das hinzuschmeißen, ist wirtschaftlicher Selbstmord“, sagt Krampe, der Wendlers Karriereverlauf im Jahr 2020 mit einem Zug, der in voller Fahrt entgleist, vergleicht: „Ein Totalschaden mit Anlauf“. Und auch für das kommende Jahr hätte sich Wendler keine finanziellen Sorgen machen müssen. „Ich habe es nur grob überschlagen, aber bis Ende 2021 schlägt er da viereinhalb bis sechs Millionen Euro an Gagen in den Wind.“
Comeback von Michael in Deutschland unvorstellbar?
Ein neues Album, das im Januar erscheinen sollte, sei da noch gar nicht mit eingerechnet, so Krampe. „Darauf singt er ein Duett mit Laura“, alles sei auf Erfolg programmiert gewesen. Und nun wohl hinfällig. Denn „ein Comeback von Michael in Deutschland ist für mich unvorstellbar“.
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Und was sagt der Michael in Amerika? Über Telegram, wo Wendler nach wenigen Tagen mittlerweile 76.000 Menschen folgen, äußerte er sich am Samstag so: „Ich bin kein Aluhutträger. (...) Die Meinungsfreiheit ist ausgehebelt. (...) Jeder, der mit den wissenschaftlich bewiesen übertriebenen Maßnahmen nicht einverstanden ist, wird beseitigt. (...) Jetzt wird sogar Maskenpflicht im Freien angeordnet, das ist doch Wahnsinn. (...) Jeder hört auf Christian Drosten, das kann doch nicht möglich sein.(...) Meine Karriere ist nicht vorbei, sie ist erst am Anfang. (...) Die rechtlichen Konsequenzen, mit denen gedroht wird, sind lächerlich. Ich freue mich drauf. (...) Ich bin ein Kämpfer. Seit über 20 Jahren. Ich bin immer wieder aufgestanden. (...) Ich bin Michael Wendler, ich habe keine Angst!“
Seinen Sprachbeitrag hatte der Wendler übrigens mit den Worten „Hallo, liebe Freunde der Intelligenz“ eingeleitet. Seine Stammbegrüßung „Good Morning in the Morning“ werde er erst wieder verwenden, „wenn die Demokratie zurückgekehrt ist.“
Der Wendler – nur eine Geschichte voller Missverständnisse? Dem Sänger scheint es – passend zu seinem aktuellen Hit – nur eins zu sein: egal.
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