Dortmund. . Er ist eine jamaikanische Erfolgsgeschichte: Chronixx prägt Reggae, wie lange keiner vor ihm mehr. Im Juni steht er in Dortmund auf der Bühne.
Er ist das Gesicht einer ganzen Generation von Reggae-Künstlern und prägt das Genre wie lange keiner vor ihm. Hits wie „Smile Jamaica“ haben Chronixx international bekannt gemacht und ihm auch außerhalb der Szene viele Fans beschert. Im Juni kommt der Jamaikaner für ein exklusives Konzert nach Deutschland und steht beim Ruhr Reggae Summer in Dortmund als Headliner auf der Bühne. Zum siebten Mal findet das Festival im Revierpark Wischlingen einige Wochen vor dem gleichnamigen Event in Mülheim statt. Das Line-up zieren neben Chronixx unter anderem Jah9, die Bands Inner Circle und Groundation sowie der deutschsprachige Sänger Miwata.
Die Erfolgsgeschichte von Chronixx begann in der jamaikanischen Großstadt Spanish Town. Dort soll Jamar McNaughton, so sein bürgerlicher Name, schon als Fünfjähriger den ersten eigenen Song geschrieben haben. Mit 14 Jahren produzierte er Instrumentals für angesagte Dancehall-Künstler, unter anderem für Popcaan und Konshens. Erste Bekanntheit erreichte Chronixx 2012 mit Tracks wie „They Don’t Know“ oder mit dem Mixtape „Start a Fire“. Schon auf dem Mixtape stellte der damals 20-Jährige seine enorme Vielseitigkeit unter Beweis und bewegte sich unter Missachtung von Genregrenzen gekonnt zwischen Reggae, Dancehall, R’n’B und HipHop. Spätestens mit der EP „Dread and Terrible“ von 2014 und der darauf enthaltenen Single „Here Comes Trouble“ gelang der internationale Durchbruch. Chronixx bekam viel Aufmerksamkeit, war Gast in der amerikanischen Late-Night-Show von Starmoderator Jimmy Fallon und das Werbegesicht einer neuen Adidas-Modekollektion. Nach mehreren Touren auf der ganzen Welt erschien 2017 das langerwartete Debütalbum „Chronology“ – ein „Jahrhundertalbum“, so das überschwängliche Urteil im Fachmagazin Riddim. Auf der LP erweiterte Chronixx sein ohnehin schon großes Repertoire um einige popmusikalische Einflüsse und überraschte mit Tracks wie „Legend“ oder „I Can“. Ebenfalls 2017 trat er erstmals beim Ruhr Reggae Summer in Mülheim auf – nun ist Dortmund an der Reihe.
Jazz-Reggae mit Anspruch
Dort steht mit Jah9 auch eine Künstlerin auf der Bühne, die ihre ausgeprägte Spiritualität nicht nur mit Musik zum Ausdruck bringt: Die 35-jährige Jamaikanerin ist ausgebildete Yoga-Lehrerin und eine begnadete Dichterin. Ihren experimentellen, von Jazz beeinflussten Reggae mit komplexen Lyrics macht sie mit ihrer mächtigen Stimme zu einem anspruchsvollen Hörerlebnis. Die Band Inner Circle setzt weniger auf Anspruch als auf die eindringlichen Melodien ihrer alten Hits: In den 80ern und 90ern stürmte sie mit Ohrwürmern wie „Bad Boys“ und „Sweat (A La La La La Long)“ die Charts. Dabei ist die Band noch weitaus älter: Im Jamaika der 70er waren Inner Circle mit dem damaligen Frontsänger Jacob Miller angesagter als Bob Marley. Nach Millers Tod 1980 löste sich die Gruppe auf, mit der Neugründung 1986 startete der Angriff auf die internationalen Hitparaden. In Dortmund steht mit Kris Bentley der mittlerweile dritte Frontsänger von Inner Circle auf der Bühne.
Übrigens: Für die Mülheimer Ausgabe des Ruhr Reggae Summer im Juli hat sich mit Wyclef Jean ein echter Weltstar angekündigt. Außerdem sind bislang u.a. die jamaikanischen Dancehall-Acts Charlie Black und Jahmiel bestätigt. Das Line-up wird in den kommenden Wochen vervollständigt.
>>> Info: Ruhr Reggae Summer: 20. - 22.6. Dortmund (Revierpark Wischlingen), 19.-21.7. Mülheim (Ruhrstadion). Karten ab 64 € auf www.ruhr-reggae-summer.de.