Essen. . Kein Team zelebriert Basketball so wie die Harlem Globetrotters. Das Showsport-Spektakel macht im März Halt in Frankfurt und Düsseldorf.
Bei ihrer Siegesbilanz werden sogar Michael Jordan und LeBron James neidisch: Die Harlem Globetrotters bestreiten in wechselnden Besetzungen pro Jahr mehrere Hundert Spiele auf dem gesamten Erdball – und verlieren nie. Die letzte Niederlage der Show-Basketball-Truppe datiert vom 5. Januar 1971, als der Gegner, die Washington Generals, beim 100:99-Sieg zufällig einen Wurf nach dem anderen traf.
Glück, das den aus Freizeitspielern zusammengecasteten Teams, die als Sparringspartner der Globetrotters herhalten, seitdem nicht mehr vergönnt war. Und wer Eintrittskarten für eine der März-Vorstellungen kauft, erwartet schließlich keine herkömmliche Partie mit Wettkampfcharakter, sondern ein Spektakel mit Kunstwürfen, blitzschnellen Dribblings und krachenden Dunks (deutsch: Stopfen des Balles in den Korb).
Wann sich die „Weltenbummler“ wirklich gegründet haben, darum ranken sich mehrere Mythen. Der gängigsten Legende nach reichen die Anfänge des Teams bis ins Jahr 1926 zurück. Das Ballhaus „Savoy“ in Chicago war eigentlich bekannt für seine Big-Band-Konzerte, zu denen es sich trefflich tanzen ließ. Eines Abends wollte sich aber einfach keine Big Band finden lassen. Stattdessen betraten fünf Männer die Bühne, die sich aufgrund ihrer durchschnittlichen Körpergröße von mehr als zwei Metern bescheiden „Big Five“ nannten und ein paar Basketball-Tricks vorführten.
Das innovative Showkonzept hinterließ bei den Besuchern auch deshalb nachhaltig Eindruck, weil die Protagonisten im Scheinwerferlicht allesamt Afroamerikaner waren – das war zur damaligen Zeit ein absolutes Novum.
Regelverstöße am laufenden Band
Manager Abe Saperstein (selbst kurioserweise nur 1,61 Meter groß) entdeckte das Potenzial des Quintetts und tourte mit ihnen zunächst regelmäßig durch den mittleren Westen der USA. Von Jahr zu Jahr wurden die Globetrotters immer bekannter und populärer, ab den 1950ern waren bis zu drei Mannschaften gleichzeitig in den blau-weiß-roten Trikots unterwegs und entwickelten humorvolle Taktiken, mit denen die Zuschauer noch heute unterhalten werden.
Manchmal genügt ein Spieler in der gegnerischen Hälfte, der dem verzweifelten Gegner erst Knoten in die Beine dribbelt, bevor er den Ball anschließend mit einem Finger in den Korb bugsiert – während sich der Rest des Teams in der eigenen Hälfte ein Nickerchen gönnt. Mit dem Regelbuch nehmen es die Ballkünstler generell nicht so genau. Die Lederkugel wird gern schon mal unter dem Trikot versteckt, dem Kontrahenten die Hose runtergezogen oder ein Wurf aus dem Publikumsbereich versenkt. Ursprünglich ließen sich Saperstein und seine Spieler die Aktionen einfallen, um den rassistischen Ausfällen ihrer Gegner und Zuschauer proaktiv mit Humor entgegenzuwirken.
Heute wird hingegen nur gejubelt, wenn der immer noch fast ausschließlich aus Afroamerikanern bestehende Kader lostrickst. Neben Zwei-Meter-Riesen, die Pseudonyme wie „Big Easy“, „Hammer“ oder – besonders passend – „Too Tall“ tragen, verstärken mittlerweile auch mehrere Frauen das Team. Die reichen zwar bei der Körpergröße nicht an ihre männlichen Kollegen heran, tricksen aber natürlich auf demselben hohen Niveau – wenn nicht sogar besser. Insbesondere Fatima „TNT“ Lister (1,60 Meter groß) wurde der breiten Öffentlichkeit vor einigen Jahren bekannt. Denn kein Geringerer als das damalige US-Staatsoberhaupt Barack Obama lud sie 2012 zum präsidialen Osterfest „White House Easter Egg Roll“ ein. Der Deal: Für jeden verwandelten Freiwurf Listers macht Obama Liegestütze – am nächsten Tag klagte er wenig überraschend über Muskelkater.
>>> Info: Harlem Globetrotters live: 14.3. Frankfurt (Fraport Arena), 16.3. Düsseldorf (ISS Dome).Karten ab ca. 39 € erhalten Sie in unseren LeserLäden sowie unter 0201/804 60 60 und auf www.ruhrticket.de.