Hattingen. Die Verwaltung und Politik in Hattingen haben in zwölf Punkten eine andere Meinung von den Flächennutzungsmöglichkeiten als der Regionalverband.

Hattingen hat seinen eigenen Plan vom Regionalplan Ruhr: In zwölf Punkten bewertet die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme die Einschätzung des Regionalverbands Ruhrgebiet (RVR) anders, was die Flächennutzung betrifft. Gemeinsam mit der Politik wurde folgende Bewertung beschlossen:

Industriemuseum

Der RVR will die Fläche des Industriemuseums Henrichshütte vom Gewerbe- und Industriebereich zum Freiraum und Agrarbereich umschreiben – die Stadt will es „zur langfristigen Sicherung der Nutzung und Weiterentwicklung des Standortes“ als Siedlungsbereich ausweisen.

Hüttenstraße

Die Fläche gegenüber der alten Polizeihauptwache an der Hüttenstraße soll laut RVR für Gewerbe und Industrie geöffnet werden, die Stadt möchte indes einen Siedlungsbereich festschreiben. Dieser würde die im Masterplan Einzelhandel angestrebte Entwicklung eines großflächigen Einzelhandels ermöglichen.

Marx-/Hüttenstraße

Der Regionalverband sieht hier einen Freiraum und Agrarbereich, die Stadt will dagegen eine Entwicklung zu Wohnbauland vorantreiben.

Büchsenschütz/Hunsebeck

Auch hier sieht der RVR Freiraum und Agrarfläche, während die Stadtentwickler „zur Sicherung der bestehenden Nutzung und Entwicklungsmöglichkeiten“ einen Siedlungsbereich haben möchte.

Alter Bahnhof

Im Bereich des Alten Bahnhofes sind im neuen Regionalplan statt Gewerbe ein Freiraum und Agrarfläche vorgesehen – die Stadt sieht es aber nach wie vor als potenzielle Gewerbe- und Industriefläche.

Dahlhauser Straße

Im Bereich an der Stadtgrenze zu Dahlhausen will der RVR eine Mischung aus Feiraum, Agar und Wohnbebauung – Hattingen will die Fläche aber als reine Fläche für künftiges Wohnbauland sichern.

Henrichspark

In einem kleinen Bereich am toten Ruhrarm soll es nach Vorstellung der Regionaplaner Agrar, Freiraum, Gewerbe und Industrie geben. CDU und Bürgermeister Dirk Glaser wollten nur Gewerbe und Industrie – und scheiterten gegen die anderen Ratsfraktionen, die sich für eine reine Agrar- und Freifläche entschieden haben.

Haus Friede

Der Regionalverband sieht das Gelände des Freizeitheims in Bredenscheid als Agrar- und Freifläche, die Stadt möchte zur „langfristigen Sicherung der Nutzung“ einen Siedlungsbereich festlegen.

Blankensteiner Straße

Auf einem Teil der Fläche soll die neue Feuerwache Nord gebaut werden, weshalb die Stadt eine Mischung aus Gewerbe, Industrie und Siedlungsbereich wünscht. Der RVR will die bisherige Frei­fläche samt Agrarbereich behalten.

Schacht Buchholz

Der RVR sieht die Fläche an der Grenze zum Hammertal, die immer wieder zum Zankapfel zwischen potenziellen Entwicklern und der Verwaltung wurde, noch mehr als Grüngürtel als bisher, Stadt Hattingen und die Politik wollen sie dagegen als Gewerbe und Industrie festschreiben.

Ludwigstal

Am östlichen Ende des Ludwigstals will der RVR wie bisher weiteres Gewerbe möglich machen – das wollten auch der Bürgermeister und Linke-Piraten. Alle anderen Ratsfraktionen stimmten aber dafür, hier eine Agrar- und Freifläche einzuplanen.

Reha-Klinik Holthausen

Die Klinikfläche soll auf Agrar- und Freifläche umgeschrieben werden. Das sieht man in Hattingen anders: Weil die Zukunft durch die Abwanderungspläne von Helios offen ist, soll durch einen Sieglungsbereich Entwicklungspotenzial bleiben.