Oberhausen. . Vom 8. bis 10. März stehen in der Oberhausener Turbinenhalle bei wXw „16 Carat Gold“ die internationale Elite zwischen den Seilen.
USA, Japan, Mexiko – tatsächlich gibt es drei Länder auf der Welt, in denen Wrestling als Nationalsport anerkannt ist. In Deutschland fristen die Showkämpfe hingegen ein Nischendasein. Doch es gibt ein Wochenende, an dem die weltweite Szene einen genauen Blick auf das hiesige Geschehen wirft.
Im Laufe der vergangenen Jahre etablierte sich das Festival „16 Carat Gold“ der deutschen Liga wXw (Westside Xtreme Wrestling) als größtes seiner Art in ganz Europa. Zwischen dem 8. und 10. März treten 16 Kämpfer in der Oberhausener Turbinenhalle im K.-o.-System gegeneinander an. Der Sieger darf sich über den prestigeträchtigen Pokal und ein garantiertes Match um die World Wrestling Championship, den wichtigsten Titel der wXw, freuen.
Absolut(e) ungeschlagen
Im vergangenen Jahr setzte sich Andreas „Absolute Andy“ Ullmann durch und gewann damit erstmals „16 Carat Gold“. An den Moment des Titelgewinns erinnert sich der 35-Jährige gerne, an die damit verbundenen Strapazen eher nicht: „Man absolviert Freitag und Samstag je ein Match, besucht Pressetermine, geht um 2.30 Uhr ins Bett und steht um 10 Uhr schon wieder in der Halle. Das schlaucht gewaltig.“ Dabei steht den Wrestlern, die es unter die letzten vier schaffen, das Härteste dann noch bevor. Denn am Sonntag finden Halbfinale und Finale innerhalb von nur drei Stunden statt. Eine große Herausforderung für die Profis, aber ein Fest für die Fans, die von allen fünf Kontinenten nach Oberhausen reisen und an drei Tagen für eine proppevolle Turbinenhalle sorgen.
wXw „16Carat Gold“ - die Infos
Termin: 8.-10.3. Oberhausen (Turbinenhalle).
Tageskarten für ca. 39 € und Wochenendkarten für ca. 102 € gibt’s in unseren LeserLäden, unter 0201/ 804 6060 und auf www.ruhrticket.de.
Bei der Erstauflage 2006 konnte wXw von mehreren Tausend Zuschauern am Wochenende nur träumen. Sprecher Tassilo Jung blickt zurück: „Da sahen 150 Leute in einem Essener Nachtclub drei Stunden Wrestling – das war’s. Heute können sich Fans durchgehend von Freitagnachmittag bis Sonntagabend mit den Kämpfen beschäftigen.“ Ein Grund für die stetig wachsende Popularität der größten Wrestling-Liga Deutschlands ist die Fannähe. Im Gegensatz zum Marktführer WWE, der seine Stars rund um die Events komplett abschirmt, steht der Großteil des wXw-Kaders vor und nach den Kämpfen für Selfies, Autogramme und Gespräche bereit.
Auf eine Frage sollten Erstbesucher aber besser verzichten. Denn eine freundliche Antwort auf „Das ist doch alles nur Fake, oder?“ braucht niemand zu erwarten. Absolute Andy findet klare Worte: „Von zehn Leuten, die Wrestler werden wollen, brechen neun die Ausbildung ab, weil es ihnen zu hart ist. Wir bieten eine Live-Stunt-Show. Nur liegen bei uns keine 20 Meter Kartonböden auf dem Boden, die die Stürze abfedern.“
Und einen Vorteil hat es dann doch, dass beim Wrestling vor dem Kampf abgesprochen ist, wer gewinnt: „Kaufe ich mir eine teure Karte fürs Boxen, erwarte ich einen langen Hauptkampf. Womöglich geht der eine aber nach Sekunden K.o. Nur wir beim Wrestling können garantieren, dass Zuschauer den langen Hauptkampf auch wirklich zu sehen bekommen“, erklärt Tassilo Jung. Da kann man ihm nun wirklich nicht widersprechen.