Hattingen. Die Mitgliederzahl ist im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten um knapp zwei Prozent gesunken. Trotzdem gibt es mehr Geld.
Die Zahl der Mitglieder im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten sinkt – die Höhe der finanziellen Zuwendungen von der Landeskirche indes steigt an. Mindestens 8,9 Millionen Euro kämen im Kirchenkreis an, erklärt Sprecherin Nicole Schneidmüller-Gaiser im Nachgang der Herbstsynode, die am Wochenende im Gemeindehaus der Gemeinde St. Georg abgehalten wurde. „An die Gemeinden werden davon 1,7 Mio Euro ausgezahlt – eine gute Basis, um den Strukturwandel behutsam weiterzuführen.“
Vertreter aus den 16 Gemeinden des Kirchenkreises sowie der städteübergreifenden Gemeinde Creative Kirche beschäftigten sich vor allem mit dem Wirtschaftsplan fürs kommende Jahr. „Noch geht es uns finanziell gut“, sagte dabei die Superintendentin Julia Holtz. Sie führt das auf rechtzeitige Anpassungen der Gemeinden mit Blick auf die demographische Entwicklung zurück. „Fast jede Gemeinde hat schon etwas aufgegeben – ein Gemeindehaus, eine Pfarrstelle oder gar die Eigenständigkeit.“ Dabei müsse Kirche sich beweglich zeigen, meint sie. „So konzentrieren wir uns auf die Kernthemen und reduzieren uns auf das Wesentliche.“
25.772 Mitglieder in Hattingen und Niedersprockhövel
Im Kirchenkreis ist die Zahl der Gemeindeglieder im Vergleich zum Vorjahr um 1,96 Prozent auf 63.614 Menschen zurückgegangen. In Hattingen und Niedersprockhövel sind es 25.772 Mitglieder.
Ursache sei vor allem der Geburtenrückgang, erklärt die Superintendentin: „Es werden weniger Kinder getauft als Menschen beerdigt.“ Durch die Zuwanderung steige zwar die Zahl der Menschen, doch diese seien überwiegend keine Christen.
Und auch Pfarrerinnen und Pfarrer verlassen den Kirchenkreis. So war zuletzt nach dem Weggang der Schulpfarrerin Sabine Grünschläger-Brenneke auch die Position der Assessorin (Stellvertreterin der Superintendentin) vakant. Dieses Ehrenamt übernimmt nun Ute Wendel aus Herbede. Als neuen Schriftführer für den Kreissynodalvorstand wählten die Delegierten den bisherigen Stellvertreter Pfarrer Ludwig Nelles aus Niederwenigern.