Hattingen. Die Organisatoren des Hattinger Weihnachtsmarkts kennen das Problem – ihre Produkte seien recycelbar, sagen sie. Metall ist keine Alternative.
Plastikmüll in Ozeanen und an Stränden: Durch die Darstellung des Problems in den Medien machen sich die Menschen Gedanken über den Plastikgebrauch. Nun macht das Thema auch vor dem Hattinger Weihnachtsmarkt nicht Halt. So meldete sich WAZ-Leserin Juliane Besemann nach dem Besuch der Budenstadt in der Redaktion. „Was mich gewundert hat, war die Tatsache, dass wir wohl die einzigen Besucher waren, die Besteck mitgebracht hatten. Alle anderen benutzten weiterhin die angebotenen Plastikbestecke“, schrieb sie und fügte hinzu: „Weiter so mit der Vermeidung von Plastikmüll!“
Holzgeschirr hat sich nicht bewährt
„Das war auch das Erste, das ich gesagt habe“, pflichtet ihr Birgit Schubert beim Grünkohlessen auf dem Kirchplatz bei. Wie beurteilen die Weihnachtsmarkt-Organisatoren das Problem? Alfred Schulte-Stade ist es wichtig hervorzuheben, dass das Besteck, das auf dem Kirchplatz ausgeteilt wird, den Grünen Punkt trägt und recycelbar ist. „Das ist wesentlich für mich und der Grund, warum ich trotzdem Plastik ausgebe, sonst würde ich das nicht tun“, sagt der Organisator des Nostalgischen Weihnachtsmarktes und überlegt, ob es nicht vielleicht doch sinniger wäre, ein Schild aufzustellen, das auf den Grünen Punkt hinweist.
Dass Schulte-Stade derzeit noch Plastikbesteck ausgibt, hat zwei Gründe. Zum einen sei für ihn das Experiment, Holzgeschirr und Holzbesteck auszuteilen, nicht so zufriedenstellend gewesen, dass er fortan auf solches zurückgreifen könne. „Die Holzmesser waren in ihrer Schnittfähigkeit einfach nicht ausreichend“, so Schulte-Stade. Und der Markt habe derzeit leider noch keine gute Alternative zum Plastikbesteck entwickelt. „Aber es wird daran gearbeitet, Lösungen für einen Ersatz von Plastikgeschirr und Strohhalmen zu entwickeln.“
Es ist eine Frage der Logistik
Der zweite Grund für Plastikbesteck auf dem Kirchplatz ist ein logistischer. Würde man wie beim Kulinarischen Altstadtmarkt auf Metallbesteck zurückgreifen, „dann wäre beim Weihnachtsmarkt die Anzahl der An- und Abfuhren viel zu groß“, so Alfred Schulte-Stade. Beim KAM sei das Volumen viel kleiner.
„Für uns ist immer wichtig, dass nur ökologisch vertretbare Dinge benutzt werden“, sagt auch Georg Hartmann, Geschäftsführer von Hattingen Marketing. Hartmann dankt Juliane Besemanns auf diesem Weg für ihren Hinweis und sieht in diesem einen Anlass, in den nächsten Tagen eine Runde über den Weihnachtsmarkt zu drehen, um sich bei den Händlern die Umverpackungen und das Geschirr und Besteck noch einmal genau anzusehen.