Hattingen. Großer Besucherzuspruch bei der Astronomie-Ausstellung in der Gebläsehalle. Neben technischen Produkten gab es in Hattingen auch Fachvorträge.
Der Parkplatz vor der Gebläsehalle ist voll. Aus den Niederlanden kommen die Besucher, aus Hamburg, natürlich auch aus Hattingen strömen sie zum 23. Astronomischen Tausch- und Trödelmarkt. Aber nicht nur die technischen Produkte wurden feil geboten. Neben Fachvorträgen – etwa zur Astronomie auf den Kanaren – haben viele Besucher auch einen Blick in die Vergangenheit geworfen.
„Jede Fotografie bestimmter Sternenkonstellationen, jeder aktuelle Blick durch ein Teleskop ist eigentlich eine kleine Zeitreise“, erklärt Ingo Schmidt vom Verein der Volkssternwarte Hattingen. Alles, was man erblickt, sei teilweise schon vor Millionen von Jahren geschehen. „Nehmen wir beispielsweise die Sonne“, setzt der 59-Jährige an, „wenn man sie durch ein Teleskop betrachtet, sieht man eigentlich nur ihren Zustand, den sie acht Minuten zuvor hatte.“ Seine Begeisterung für die Astronomie beginnt schon früh: Die Mondlandung im Jahre 1969 ist der Start für eine lebenslange Leidenschaft. „Auch meine Kinder haben nicht nur ein Teleskop zu Hause“, bemerkt er mit einem Lächeln.
Angebote von drei bis 30.000 Euro
Zurück in die Gebläsehalle: Wer sich von seinem alten Teleskop trennen will, oder Ersatzteile wie eine Linse oder Halterung benötigt, wird fündig. „Von drei bis 30.000 Euro ist alles mit dabei“, beschreibt Schmidt das Angebot.
Nicht nur Amateure, auch professionelle Unternehmen wie die Firma Bresser, bieten ihre Produkte den Interessierten an. Nicht nur die technischen Aspekte der Astronomie wurden auf der Ausstellung präsentiert. Einen anderen Blick in die Vergangenheit gibt es am Stand des Albireo Verlages.
Der in Köln ansässige Verlag unter der Leitung von Karl-Peter Julius präsentiert die historische Entwicklung der Astronomie mit verschiedenen Nachdrucken. Ein besonderes Exemplar ist dabei ein Mondatlas aus dem Jahre 1791. „Das älteste Werk, welches wir im Angebot haben, ist aber ein Nachdruck aus dem Jahre 1742“, erklärt Karl-Peter Julius mit viel Hingabe. Es handelt sich um ein Faksimile mit verschiedenen Mondansichten von dem deutschem Astronomen Johann Gabriel Doppelmayr. Das Original wurde von ihm und seiner Ehefrau in London ersteigert. „Man kann eigentlich von einer Enzyklopädie zu dem damaligen Wissensstand sprechen“, erklärt Julius weiter.
Für die Gäste hat es sich allemal gelohnt. „Ich bin mal wieder fündig geworden“, erklärt eine Besucherin gut gelaunt und ist nicht die einzige, die mit Einkaufstasche in der Hand zum Auto zurückschlendert.
>>> 18 Mitglieder freuen sich auf Verstärkung
Die Volkssternwarte Hattingen e.V. wurde 1988 von einem Dutzend Hattinger, Bochumer und Sprockhöveler Sternfreunden gegründet. Zurzeit hat der Verein 18 Mitglieder.
Der Verein freut sich immer über interessierte Gäste. Nähere Informationen gibt es im Internet auf www.sternwarte-hattingen.de – u.a. steht die aktualisierte Infobroschüre zum Download bereit.