HATTINGEN. . Zahlreiche Bürger beteiligen sich an einer Aktions- und Gedenkwoche im November. Mehr als 20 Veranstaltungen erinnern an den Wert der Demokratie.

Hattingen hat Haltung: Unter diesem Motto steht vom 9. bis 18. November eine Gedenk- und Aktionswoche, die Bürger bei verschiedenen Veranstaltungen anstoßen soll, über Werte wie Frieden, Freiheit, Toleranz oder Demokratie neu nachzudenken – bei mehr als 20 Veranstaltungen. Anlass zu der Gedenkwoche geben aktuelle weltweite Entwicklungen. Und die deutsche Geschichte. So endete vor 100 Jahren – am 11. November 1918 – der Erste Weltkrieg, und 80 Jahre liegen in diesem Jahr die Novemberpogrome – in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 – zurück.

Zahlreiche Hattinger beteiligen sich am Programm der Gedenkwoche. So reinigen Jugendorganisationen, Jusos und Grüne Jugend die in der Stadt verlegten Stolpersteine und informieren, mit Unterstützung des Stadtarchivs, über die Opfer des Nationalsozialismus’ (7. November; Treff: 14 Uhr am Synagogenplatz). Schüler des Gymnasiums Waldstraße stellen in einem Café gegen das Vergessen im Schulgebäude Beiträge in Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor (9. November, 15 Uhr). Und ebenfalls am 9. November zeigen engagierte Bürger in der Fußgängerzone Gesicht gegen das Vergessen, demonstrieren für ein solidarisches, friedliches Miteinander (ab 11.30 Uhr in der Fußgängerzone, 12 Uhr Kundgebung vor dem Rathaus).

Gedenkveranstaltung für die Opfer rechtsextremer Gewal

Für den Abend dann lädt die Stadt Bürger erstmals zu einer großen Gedenkveranstaltung für die Opfer rechtsextremer Gewalt ein (18.30 Uhr, Gebläsehalle Henrichshütte, Werksstraße 31-33, Eintritt frei).

Daneben gibt es in der Gedenkwoche im Rathaus eine Ausstellung über Neofaschismus in Deutschland, alternative Stadtrundgänge, einen Argumentationsparcours gegen rechte Parolen, eine nachdenkliche Lesung privater Hattinger Post aus Kriegstagen, Filmeabende, Theatervorführungen, einen gemeinschaftlichen Gedenkgottesdienst. Und viele weitere Anregungen mehr, sich mit dem Wert der Demokratie auseinanderzusetzen.