Hattingen. Umbaumaßnahmen der Bahnhofstraße kosten die Anlieger 685 000 Euro. Baudezernent bewertet Dialog mit Bürgern auf Infoveranstaltung positiv.

685 000 Euro: Dies ist der Betrag, den die Anlieger aller Voraussicht nach für die geplanten Baumaßnahmen in der Bahnhofstraße aufbringen müssen. So kommunizierte es die Stadtverwaltung am Montagabend bei einer Informationsveranstaltung für Bürger im Gemeindehaus St. Peter und Paul.

Die Runde wurde sowohl aus Verwaltungs-, als auch aus Bürgersicht mit einem mulmigen Gefühl erwartet. „Es war für uns ein sehr wichtiger Termin“, erklärte Baudezernent Jens Hendrix. Und zog letztlich aus Sicht der Stadtverwaltung ein positives Fazit: „Ich denke, die Vermittlung ist gut verlaufen, ich habe Schlimmeres erwartet.“ Ziel sei es nicht nur gewesen, die Anwohner über die Umbaumaßnahmen und die laut Kommunalabgabegesetz (KAG) erwarteten Kosten für die Anlieger zu informieren.

Verengte Stellen beim Bürgersteig

Im Fokus der Planer stand auch ein intensiver Dialog mit den Bürgern, was im Entwurf eventuell nicht berücksichtigt wurde oder verbesserungswürdig sei. So wiesen Teilnehmer auf verengte Stellen beim Bürgersteig hin. Die Stadt möchte in der Planung nun neuralgische Punkte verbessern und Gehwege verbreitern – auch wenn dadurch wahrscheinlich drei oder vier Stellplätze wegfielen.

Fakt bei Kosten und Maßnahmen bis dato ist: Nichts ist bislang festgesetzt, alles noch ein Zahlengerüst aus den Entwürfen des Planungsbüros und Berechnungen von Astrid Paschen, Abteilungsleiterin Baurecht des Fachbereichs Bauordnung und Baurecht. Sie präsentierte den Bürgern am Montag die Beispielrechnung auf Grundlage des aktuellen Entwurfs. Nicht festgesetzt, denn immerhin müsse die Vorlage in ein paar Wochen erst einmal den Bauausschuss passieren. Lediglich der Betrag, der auf die Anlieger umgelegt werden müsse, sei mit den 685 000 Euro relativ konkret.

Er setzt sich laut Astrid Paschen wie folgt zusammen: Anlieger tragen laut KAG 50 Prozent der Kosten für die Fahrbahnerneuerung, 60 Prozent der Kosten für die Gehwege sowie 60 Prozent der Kosten für die Erneuerung der Stellplätze. Hierbei sei allerdings auch zu berücksichtigen, dass die Stadt selbst aufgrund ihrer an der Bahnhofstraße ansässigen Amtsgebäude zu den Anliegern zähle und auch hier anteilig an den Kosten beteiligt sei.

Städtebauförderung kommt

Nicht bei den Anliegerkosten eingerechnet werden Veränderungen wie das Pflanzen von Bäumen, die geplante überdachte Abstellanlage mit E-Bike-Ladestationen oder neue Grün- und Sitzflächen. Diese Kosten übernimmt die Stadt.

Finanzielle Unterstützung werde die Kommune laut Jens Hendrix zudem durch die Städtebauförderung des Landes NRW erhalten. Ein genauer Betrag könne allerdings auch hier erst genannt werden, sobald der Entwurf endgültig von der Politik abgesegnet worden und die Förderfähigkeit vom Land bescheinigt worden sei.