Essen. Im Dezember erscheint eine Charity-DVD, die an das Schicksal von Robert Müller erinnert. Der Erlös geht an die Kinder des im Mai an Krebs gestorbenen Eishockey-Nationaltorhüters, der u.a. für die Krefeld Pinguine und die Füchse Duisburg gespielt hat.
„Verlieren war nicht seins“, erinnert sich Manfred Sasjadvolk, Robert Müllers Schülertrainer. Es war der unbeugsame Wille, der Robert Müller zu einem Ausnahmesportler machte. Dieser Wille gab ihm auch die Kraft, einen Kampf aufzunehmen, den er nicht gewinnen konnte, den Kampf gegen den Krebs. Robert Müller wurde im November 2006 erstmals wegen eines Tumors im Gehirn operiert - er erlag am 21. Mai 2009 seiner schweren Krankheit, im Alter von nur 28 Jahren.
Bewunderung ausgelöst
Der zweifache Familienvater, der auf eine Eishockey-Karriere mit 387 Spielen für Duisburg (2007) , Krefeld (2002-2006), Köln, Mannheim und Rosenheim zurückblicken konnte, wurde zu einem Vorbild für tausende Krebspatienten. Seine kämpferische Einstellung machte vielen Menschen Mut und löste Bewunderung aus. Familiär, bescheiden, ehrlich, sympathisch und nie um einen Spruch verlegen: Robert Müller war einer der beliebtesten Eishockeyspieler. Die Anteilnahme an seinem Schicksal war überwältigend.
Anfang Dezember erscheint eine Dokumentation (Titel: „Verlieren war nicht seins“) über Robert Müller auf DVD. Der Film erzählt den Lebensweg Müllers anhand seiner sportlichen Stationen und gibt private Einblicke. Mit großer Offenheit kommen Menschen zu Wort, die Müller nahe standen und ihn begleiteten: Freunde, Mitspieler, Trainer, sein behandelnder Arzt.
Besonderer Mensch, besondere Solidarität
Die Karriere
Müllers Vereine, insgesamt 387 Spiele: bis 1997 Starbulls Rosenheim, 1997-98 EHC Klostersee, 1998-2000 Starbulls Rosenheim, 2000-02 Adler Mannheim, 02-06 Krefeld Pinguine, 06-07 Füchse Duisburg, 07-09 Kölner Haie
Erfolge, u.a.: Olympia-Teilnahme 2002, 06; WM-Teilnahme 2001, 02, 03, 04, 05, 08; Deutscher Meister 2001, 03, 07; 127 Länderspiele für Deutschland
Besonderes: Müllers Rückennumer "80" wurde zu Beginn der Saison 2009/10 ligaweit für andere Spieler gesperrt; Müller gründete 2002 das Aids-Hilfe-Onlineprojekt www.robert-hilft.de
Herausgekommen ist das Portrait eines besonderen Menschen von seinen Anfangstagen in Rosenheim bis zu seinem Tod im Mai 2009. Der Erlös des Charity-Projekts kommt Robert Müllers Witwe Jenny sowie den Kindern Lena (4) und Louis (2) zugute. Sponsoren aus der Eishockey-Szene deckten die Kosten der DVD-Produktion. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB), die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) und Klubs aus allen Deutschen Ligen erklärten sich solidarisch bereit, den Vertrieb zu unterstützen.
Dreimal Deutscher Meister
Die DVD (Kosten: zehn Euro) wird ab Anfang Dezember im Internet (siehe unten) in den Fanshops der Eishockeyklubs erhältlich sein.
Robert Müller spielte 127mal für die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft, war bei acht Weltmeisterschaften (inklusive Junioren) und zwei Olympischen Spielen dabei und wurde dreimal Deutscher Meister. Bei der A-WM 2006 wurde Robert Müller, der im Januar 2009 mit Freunden in Köln letztmals Eishockey spielte, zum besten Torhüter gewählt. Im März dieses Jahres wurde er in die "Hall of Fame" des deutschen Eishockeys aufgenommen.