Dublin. . Die Billig-Airline rudert bei der rückwirkenden Geltung ihrer geänderten Gepäckregeln zurück. Die Betroffenen dürfen auf Entschädigung hoffen.
Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat die rückwirkende Geltung ihrer verschärften Gepäckregeln teilweise wieder aufgehoben. Dies betreffe sogar Kunden, die Tickets vor dieser Änderung gekauft haben. Das teilte die Billig-Airline mit.
Demnach dürfen Passagiere, die vor dem 31. August im Normaltarif Flüge in dem Glauben gebucht haben, ein zweites Stück Handgepäck mitnehmen zu können, nun stattdessen kostenlos ein Gepäckstück aufgeben. Betroffen davon sind nach Angaben von Ryanair etwa zwei Millionen Passagiere.
Rollkoffer als Handgepäck nur noch für "Priority"-Kunden
Ryanair hatte Ende August mit der Mitteilung Aufsehen erregt, dass Passagiere mit Normaltarif künftig nur noch kleine Taschen gratis als Handgepäck mitnehmen dürfen. Ein zweites Gepäckstück, beispielsweise einen Rollkoffer dürfen nur noch "Priority"-Kunden kostenlos mitnehmen. Die Regelung gelte für alle vom 1. September an gebuchten Flüge, spätestens aber zum 1. November, egal, wann die Tickets gekauft wurden.
Verbraucherschützer hatten damals kritisiert, die Regelung dürfe nicht rückwirkend angewendet werden. Wer Tickets gekauft habe, müsse sich darauf verlassen können, dass die Bedingungen gleich blieben. Dieser Kritik scheint sich Ryanair nun zu beugen. Profitieren sollen davon auch rund 50.000 Kunden, die sich nach Einführung der verschärften Regeln einen "Priority"-Status für ihr bereits gekauftes Ticket dazugebucht hatten; sie bekommen den Aufpreis erstattet. (dpa)