Hattingen. Bernd Fleischfresser startet bei unserer „Wer bietet mehr“-Aktion mit 42 Stempeln im Reisepass. Er hatte meist Jahres-Visa und bis zu drei Pässe.

Wir suchen den Hattinger mit den meisten Stempeln im Reisepass. Vorgelegt haben wir mit einer sehr schlagbaren Zahl von einem Stempel. Da kommt Bernd Fleischfresser, der sich als erstes meldete, locker drüber. Zehn Visa mit 42 Stempeln hat er in seinen Pässen.

„Ich hatte meist Jahres-Visa und zum Teil bis zu drei Pässe“, berichtet der 70-Jährige und erklärt: „Denn ein Pass lag immer irgendwo bei einer Botschaft.“ Die meisten seiner Stempel sammelte Bernd Fleischfresser beruflich – als Messe-Spediteuer auf Akquise bei Ausstellern. Häufig reiste er dafür in Länder wie die ehemalige Tschechoslowakei, Russland, Bulgarien, Rumänien und auch in Polen gab es damals noch Stempel. „Meinen ersten Stempel habe ich 1973 bekommen, bei einer Reise nach Polen über die DDR“, erinnert sich Bernd Fleischfresser.

Tee und Gebäck im Putzraum

Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm ein Reiseerlebnis in Russland. „Ich stand am Schalter zum Weiterflug von Moskau nach Jekaterinburg zum Einchecken. Zu der Zeit gab es Informationen nur in russischer Sprache“, sagt er. Der 70-Jährige berichtet, dass plötzlich eine Durchsage kam, „von der ich nur Jekaterinburg verstand. Alle Leute standen auf und gingen. Ich stand allein als Letzter.“

Da kam eine junge Frau auf ihn zu und sprach ihn auf Englisch an. Der Flug war abgesagt und auf den nächsten Tag um 10 Uhr verschoben worden. „Auf ihre Frage, ob ich denn wüsste, wo ich unterkommen könnte, konnte ich nur die Schultern heben. Darauf hin bot sie mir einen Raum an, im Terminal, in dem die Putzfrauen ihr Material liegen hatten. Dort stand ein Sofa. Ich ließ mich einschließen und am nächsten Morgen um 6 Uhr klopfte mein Wecker, und sie kam mit Tee und einem Gebäck in der Hand und die Welt war wieder in Ordnung.“