Hattingen. . Die geplante Baustelle auf der Kleinen Weilstraße bereitet dem Betreiber der Elektrobahn Sorgen. Er möchte gern zusätzliche Routen anbieten.

Die Zwischenbilanz von Veranstalter Stefan Tigges zur Altstadtbahn fällt gemischt aus. Große Sorge bereitet ihm jetzt auch noch eine Ankündigung der Stadt, Ende August mit den Baumaßnahmen auf der Kleinen Weilstraße beginnen zu wollen. Ob es nach dem Testbetrieb für die Bahn weitergeht, ist noch nicht sicher.

30 bis 60 Fahrgäste pro Tag zählt die Elektrobahn, die von Donnerstag bis Sonntag ihre Runde in der Altstadt dreht, berichtet Tigges. Häufig sitzen nur wenige Menschen in dem Gefährt, das am Obermarkt startet, über Hegger­straße, Horst, Emschestraße, St.-Georgs-Straße, Große und Kleine Weilstraße und das Krämersdorf tuckert. „Es war klar, dass die Bahn nicht von Anfang an voll sein wird“, betont der Geschäftsführer der Ruhrgebiet-Stadtrundfahrten GmbH. Es dauere eine Zeit, bis sich das Angebot herumgesprochen habe und angenommen werde. „Wir sind auch durch die Hitze geschlagen, denn in der Stadt ist wenig los. Das ist ein schwieriges Umfeld.“ Für Tigges ist klar, dass die derzeitige Nachfrage zwar ein guter Start sei, aber „nicht ausreichend, um dauerhaft profitabel zu sein“. Ob es einen dauerhaften Betrieb nach der Testphase geben wird, ist damit noch nicht klar.

Einen sechsstelligen Betrag hat der Unternehmer investiert, um die Bahn auf den Weg zu bringen. Nach anfänglicher Kritik stimmte die Politik dem Probebetrieb von Ostern bis Oktober zu. Allerdings verzögerte sich der Start da Genehmigungen fehlten. Im Juni ging der Elektrozug auf die Strecke.

Tigges setzt auf den nachfragestarken Herbst. Da gibt es ein Problem: Die Stadt will mit Bauarbeiten auf der Kleinen Weil­straße Ende August beginnen, erfuhr der Unternehmer jetzt. Die Bahn könnte dort nicht mehr fahren. „Das ist ein großes Problem. Da muss eine Lösung her“, fordert er.

Stadt sucht nach Problemlösung

Bürgermeister Glaser berichtet, dass nun intensiv nach dieser Lösung gesucht werde. Man wolle den Bahnbetrieb aufrecht erhalten. Darüber gebe es auch Verträge. Deshalb wird derzeit überlegt, ob trotz Baustelle eine Durchfahrtmöglichkeit für die Elektrobahn geschaffen werden kann.

Auch bei den Anmeldung für Gruppenfahrten außerhalb des regulären Betriebes ist laut Veranstaltung noch Luft nach oben. Er wünscht sich, dass über eine Ausweitung des Streckennetzes gesprochen wird. „Bisher haben wir nur eine Route. Interessant wäre es, wenn wir mit einem Stadtführer auf andere Routen gehen könnten.“ Denkbar ist beispielsweise eine Fahrt von der Altstadt bis ins Industriemuseum. Die Genehmigung muss die Bezirksregierung in Arnsberg erteilen.

>>> Fahrplan, Preise und Reservierungen

Die Altstadtbahn verkehrt Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 16.30 Uhr. Abfahrt zur vollen und halben Stunde am Obermarkt. Kosten: Erwachsene fünf Euro, Kinder (4 bis 14 Jahre) vier Euro, Familie mit zwei Erwachsenen und Kindern 15 Euro. Bezahlt wird direkt beim Fahrer.

Gruppenfahrten ab zehn Personen können unter 02324/ 9513 95 oder info@hattingen-marketing.de gebucht werden.