Hattingen. . Der Verein zur Erhaltung der Isenburg investiert Geld und Muskelkraft in den Bau eines barrierefreieren Weges. Ein Betonriegel sichert den Hang.

Ein beliebtes Ausflugsziel ist nun barrierefreier erreichbar: Die Ruine der Isenburg ist ab sofort offiziell über einen neuen Steg zugänglich. Die steile Treppe, die vorher den Zugang erschwert hatte, wurde abgebaut. Der Verein zur Erhaltung der Isenburg hat viel Geld und Arbeit in die neue Anlage gesteckt.

Ausgangspunkt für die Verbesserung war zunächst eine Verschlechterung: der Erdrutsch 2011, bei dem große Flächen des Hangs inklusive des Weges verschwunden waren. Ein Gutachten ergab, dass der Hang unterhalb der Isenburg gesichert werden müsse – auch, um ein Abrutschen des Kammertores zu verhindern.

Betonriegel sichert den Hang

Die Stadt brachte einen Betonriegel an, der im Berg verankert wurde. „Das war nicht ganz einfach und mit viel Handarbeit verbunden“, weiß Jürgen Uphues, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Isenburg. Problematisch war das schwer zugängliche Gelände, das nicht mit großen Maschinen angefahren werden kann. Eine Hürde, die auch der Verein noch werde meistern müssen. Zunächst gilt der Dank der Aktiven aber der Stadt, die den Betonriegel etwas breiter angelegt hat. So wurde es möglich, ihn als Steg für die neue Wegführung zu nutzen.

Er ist nun mit Laufgittern und Geländern als Absturzsicherung versehen – eine echte Herausforderung für die ausführenden Metallbauer aus Holthausen. „An einigen Stellen sind sie fast verzweifelt“, weiß Uphues. Denn: Die Lauffläche muss horizontal sein, was die Übergänge an einigen Stellen zur kniffligen Handarbeit machte.

Viel Handarbeit nötig

Vor allem die Übergänge vom Betonriegel hin zum Gelände der Burg waren aufwändig. „Für die Fundamentierung mussten Löcher in den Hang: 1,20 Meter breit und 80 Zentimeter tief“, erklärt Jürgen Uphues. Dabei habe das Gestein im Berg die Aufgabe nicht eben vereinfacht. Allein 80 Säcke Zement schleppten die Vereinsmitglieder an die richtige Stelle: „Wir haben die Zulieferarbeiten gemacht.“

Damit der neue Zugang nicht zu steil wird, wurde auch Schutt auf der Außenseite abgetragen – ebenfalls alles in Handarbeit.

Auch finanziell hat der Verein viel investiert. Um die 20 000 Euro kosteten die Baumaßnahmen – ohne die Sicherung des Hangs durch den Betonriegel, die ja bereits die Stadt erledigt hatte. „Das waren unsere gesamten Rücklagen“, sagt der Vorsitzende.

Sicherungspflicht bei der Stadt Hattingen

Er ist stolz, den Steg nun in die Verantwortung der Stadt Hattingen übergeben zu haben. Bei ihr liegt die Verkehrssicherungspflicht. Damit wird der Steg, wie andere Brückenbauten auch, regelmäßig auf seine Standfestigkeit überprüft. Einfache Arbeiten, wie das Beseitigen des Laubes, übernimmt aber weiter der Verein.

Der konnte am Tag der Eröffnung bereits einige Familien mit Kinderwagen auf der Isenburg begrüßen. Auch für sie ist der Zugang nun viel bequemer. Und einige konnten es gar nicht abwarten und hatten das Absperrband schon vor der offiziellen Eröffnung einfach entfernt.

>>> Verein sucht weitere Helfer

Der Verein zur Erhaltung der Isenburg hat um die 50 Mitglieder. Wie bei vielen Vereinen fehlt aber der Nachwuchs, sagt Vorsitzender Jürgen Uphues. Unterstützung ist deshalb gefragt.

Die Vereinsmitglieder erhalten das Bodendenkmal Isenburg, indem sie zum Beispiel den Wildwuchs im Zaum halten und die alten Mauern restaurieren. Außerdem betreiben sie das Museum zur Burg in Haus Custodis.

Wer sich mit engagieren möchte, kann einfach samstags am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr vorbeikommen. Infos: www.burg-isenberg.de