Das Sommerfest der Berliner NRW-Landesvertretung gehört zu den Traditionen, die mit dem Umzug vom Rhein zur Spree vor 18 Jahren begründet wurden.
Das Sommerfest der NRW-Landesvertretung in Berlin gehört zu den Traditionen, die mit dem Wechsel des bundespolitischen Betriebs vom Rhein an die Spree vor gut 18 Jahren begründet wurden. Einmal im Jahr lädt die amtierende Landesregierung knapp 2000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in die gläserne „Botschaft des Westens“ nahe des Landwehrkanals ein.
Für einen Abend kann sich das bevölkerungsreichste Bundesland so kraftvoll präsentieren, wie es sonst in der Hauptstadt nicht immer wahrgenommen wird. Großsponsoren aus NRW sorgen dafür, dass die Kosten der Sause von geschätzt einer halben Million Euro nicht zu sehr ins öffentliche Kontor schlagen. In diesem Jahr konnte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) neben den Bundesministern Svenja Schulze, Hubertus Heil (beide SPD), Anja Karliczek, Julia Klöckner und Jens Spahn (alle CDU) auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßen. Merkel schaute auf dem Weg zum Koalitionsausschuss im Kanzleramt für eine gute Viertelstunde vorbei.
Die Belastungen des unionsinternen Asylstreits ließ sie sich nicht anmerken. Merkel rühmte die „ruhige“ Regierungsarbeit von CDU und FDP seit einem Jahr in Düsseldorf, was ja „ein Wert an sich“ sei. Sie lobte, dass sich in NRW seit dem Regierungswechsel vieles schon zum Besseren gewendet habe, was anwesende Ex-Minister wie Thomas Kutschaty, Ralf Jäger (beide SPD) oder Johannes Remmel (Grüne) nicht mit allzu begeistertem Applaus bedacht haben dürften.
Die Landesregierung war darum bemüht, kulinarische und kulturelle Vielfalt Nordrhein-Westfalens abzubilden. So wurde neben Pils aus dem Ruhrgebiet noch Kölsch und Düsseldorfer Alt ausgeschenkt. Für Stimmung sorgten die Kölsch-Rocker von „Brings“, was bei einem Publikum aus dienstlich erschienenen Anzug- und Kostümträgern gar nicht so leicht ist. Als sie ihren Klassiker „kölsche Jung“ im Konfettiregen spielten, wurde auch den Westfalen warm ums Herz. Und kein CDU-Politiker vergisst bei solcher Gelegenheit zu betonen, dass bei Brings am Schlagzeug Christian Blüm sitzt, der Sohn von Norbert.