Köln. . Peter Lohmeyer und Armin Laschet schwärmen von Sönke Wortmanns Film über die Helden von ‘54

Man weiß, dass der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet eine Leidenschaft für den Fußball hegt. Und man kennt auch seine unverbrüchliche Liebe zu seinem Heimatverein Alemannia Aachen, der inzwischen in der Regionalliga West angekommen ist. Aber wer weiß schon, dass Laschet auch bei Sportwetten nicht widerstehen kann und dabei stets auf Unentschieden tippt? „Das gibt die besten Quoten“, versicherte der Politiker am Dienstagabend im noblen Kölner Residenz-Kino. Gerade erst habe sich das wieder bei der WM (Portugal-Spanien!) erwiesen.

Laschet war trotz angespannter Lage in der Politik nach Köln gekommen, um über seinen Lieblingsfilm zu sprechen, bei dem es sich, tja, um Sönke Wortmanns Fußballdrama „Das Wunder von Bern“ handelt. Der Ministerpräsident war eingeladen von der Deutschen Filmakademie, die mit ihrer Veranstaltungsreihe „Mein Film“ bisher nur am Standort Berlin tätig war. Vertreter des kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens präsentieren einen Kinofilm, der eine entscheidende Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Für Peer Steinbrück etwa war es der Kriegsfilm „The Deer Hunter“, für Angela Merkel „Die Legende von Paul und Paula“, für Margot Käßmann „Der Schatz im Silbersee“.

Laschet, Jahrgang 1961, preist an dem „Wunder von Bern“ vor allem, dass hier das Flair der 50er-Jahre im Ruhrgebiet noch einmal wunderbar eingefangen worden sei. Hier fließe alles zusammen, was diese Zeit ausgemacht habe, von den späten Kriegsheimkehrern über das Leben zwischen den Zechentürmen bis hin zum Fußball, „von dem damals noch kein Spieler reich geworden ist“.

Den Mann, der mit Laschet nach dem Film sehr kenntnisreich plaudert, hat man gerade erst ausgiebig auf der Leinwand sehen können. Es ist Louis Klamroth, zur Zeit der Dreharbeiten gerade mal 11 Jahre alt und heute, mit 28, ein Moderator mit eigener Polit-Talkshow („Klamroths Konter“, n-tv). Sein Vater, der Schauspieler Peter Lohmeyer, war ebenfalls angereist, um den Film noch einmal auf der großen Leinwand zu erleben. Er musste dabei weinen, wie immer „mindestens drei Taschentücher“ lang.