Hattingen. . Eigentümer von verschiedenen Häusern an der Kiefernstraße in Hattingen starten ein Projekt für Insekten und ursprüngliche Natur.

Auf einem Tiefgaragendach an der Kiefernstraße entsteht ein 30 Quadratmeter großes Blühfeld. Das haben die Eigentümer der Häuser 39-39e auf einer Versammlung beschlossen – einstimmig. Daniela Sporny (49) und ihr Lebensgefährte Holger Pellny (46) stießen die Idee an.

Daniela Sporny hat vor geraumer Zeit ihren Balkon in ein Paradies für Bienen, Hummeln und viele Insektenarten umgestaltet. Anstatt Überzüchtungen mit gefüllten Blüten befinden sich in ihren Balkonkästen und Blumentöpfen nur noch Pflanzen in Wild- und Ursprungsformen. Das ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, dahinter steckt für Sporny ein ernsthaftes Anliegen: „Ich denke, man sollte jeden möglichen Quadratmeter nutzen, um die ursprüngliche Natur in unser Lebensumfeld zurückzuholen.“ In der der Lebensraum für Bienen immer knapper wird und weil eine Welt ohne diese weitreichende Konsequenzen hätte. Sie wolle einen kleinen Beitrag leisten, „die Artenvielfalt vor dem Aussterben zu bewahren“.

Bodenproben werden eingeschickt

Ein Stück der ursprünglichen Natur soll nun also auch auf dem Tiefgaragendach gedeihen, das derzeit komplett mit Rasen bedeckt ist. Ein etwa vier Meter breiter Grünstreifen werde dabei erhalten bleiben, betont Daniela Sporny, der Rest des Rasens werde abgetragen, auf die freie Fläche werden die Blühpflanzen ausgesät. Bis dahin indes wird es noch ein wenig dauern, Daniela Sporny rechnet damit, dass die Eigentümer das Erdgemisch im Herbst auf dem Garagendach verteilen und das Saatgut einbringen – begleitet von einem Nachbarschaftsfest.

Damit sie und die übrigen Eigentümer aber an der Kiefernstraße nicht etwa Feuchtgebietspflanzen aussäen, wo trockene Kräuter eine viel bessere Überlebenschance hätten, werden sie zunächst Bodenproben vom Garagendach nehmen, die an die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW geschickt werden. Das Dienstleistungsinstitut der Landwirtschaftskammer soll analysieren, welche Blumen auf dem Tiefgaragendach am besten gedeihen, sagt Daniela Sporny. Im kommenden Frühjahr dann, hofft sie, soll das Blühfeld tatsächlich blühen. Zur Freude der Tierwelt – „und natürlich für uns alle als optisch schöner Anblick.“