Meschede. Martina Nolte, Schulrätin im Hochsauerlandkreis, hält ein Kopftuchverbot für nicht durchsetzbar. Sie setzt auf Gespräche mit den Eltern.

Die Diskussion um ein mögliches Kopftuchverbot an Grundschulen schlägt zurzeit hohe Wellen. Auch die Schulen im Hochsauerlandkreis beschäftigen sich mit dem Thema. Schulrätin Martina Nolte rät zur Besonnenheit. „Das ist ein heikles Thema. Aber ich bin mir sicher, dass ein solches Verbot im Sinne der Persönlichkeitsrechte gar nicht umzusetzen wäre.“

Andererseits sieht sie auch die Probleme: „Integration ist schwierig, wenn sich Kinder auch durch solch äußere Zeichen und Kleidung von den Mitschülern abgrenzen. „So etwas muss die Lehrkraft dann immer mit den Kindern in der Klasse besprechen und dort um Verständnis werben.“

Gespräch mit Schulleiter

Auch sie hatte zu dem Thema bereits ein Gespräch mit einem Schulleiter in der Region. „Ich finde der Kollege hat eine gute Lösung gefunden“, sagt sie. Er habe die Eltern offensiv angesprochen und auf die Probleme hingewiesen, die entstehen, wenn man ein Kind so abgrenzt. Das Gespräch war offensichtlich erfolgreich.

„Andererseits haben wir ja auch Grundschulkinder, die nur am Schwimmunterricht teilnehmen dürfen, wenn sie einen Burkini tragen.“ Auch das müsse man mit den Mitschülern besprechen und einordnen, so die Schulrätin. Sie findet: „Das ist doch eine pragmatische Lösung. Schwimmen ist als ordentliches Schulfach verpflichtend und somit ist der Burkini für viele Eltern, die moralische Bedenken wegen des gemischten Schwimmunterrichts haben, die Lösung.“

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