Hattingen. . Neues Forum startet mit Bestandsaufnahme und stellt Forderungen. Junge Aktive vermissen Treffs und Discos. Auch in Schulen laufe einiges schief.

Sich einbringen und etwas bewirken. Für ein starkes Miteinander kämpfen. Ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Genau das wollen die Teilnehmer des neuen Jugendforums. Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ haben die Jugendlichen jetzt eigene Projekte erarbeitet, die zu mehr Toleranz und Gleichberechtigung beitragen sollen. 10 000 Euro stehen dafür zur Verfügung.

In der ersten Sitzung im Haus der Jugend werden an diesem Tag zunächst einmal die groben Richtlinien für die Projekte diskutiert. Dazu haben sich Vertreter der lokalen Jugendgruppen – sie sind zwischen zwölf und 27 Jahre alt – eingefunden. So sind etwa die Grüne Jugend, die Junge Union und die Vorsitzenden des Jugendparlaments dabei.

Jugendliche aus jeder Bildungsschicht

Auch die Schulen werden repräsentiert. „Im Grunde kann jeder bei uns mitwirken“, betont Piotr Suder von der lokalen Koordinierungs- und Fachstelle. „Jugendliche aus jeder Bildungsschicht sollen hier vertreten sein. Mit oder ohne Migrationshintergrund, parteilos oder nicht.“

Hattingen soll für junge Menschen attraktiver werden, darin sind sich alle einig. „Das Altstadtfest ist ein guter Anfang“, findet Gina (18). „Doch wir brauchen mehr solcher Veranstaltungen.“ Bars und Discos vermissen die Jugendlichen. Jugendtreffs fehlen.

Emily (16) und Johanna (16) sehen die Probleme auch in den Schulen. „Die Kommunikation zwischen Schulleitung und Schülervertretern ist eine Katastrophe“, berichtet Emily verärgert. „Oft heißt es, die Schüler sollen sich mehr einbringen. Aber wenn sie es dann tun, werden sie gar nicht wahrgenommen.“

Klassenräume moderner ausstatten

Marcel (20) sieht das ganz ähnlich. „Viele Schüler wünschen sich eine modernere Ausstattung der Klassenräume. Diesen Anregungen sollte die Stadt nachkommen.“ Im Nahverkehr sieht er ebenfalls Änderungsbedarf. „Der Weg zur Ausbildungsstelle, zur Schule oder zur Uni ist oft eine Herausforderung. Eine bessere Bus- und Bahnanbindung würde da viel helfen.“ Mit den Sportangeboten dagegen ist er zufrieden: „Die Hattinger Sportvereine bieten viel für junge Leute an.“ Etwas andere Pläne hat Marvin (24) von der Grünen Jugend. „Das ökologische Bewusstsein der Jugendlichen muss gestärkt werden. Sie sollen sich wieder mehr für die Natur begeistern“, sagt er überzeugt.

Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. „Um dieses Ziel zu erreichen müssen wir zusammenarbeiten. Im Grunde ist es egal, zu welcher Partei wir gehören oder wen wir repräsentieren. Nur gemeinsam können wir etwas bewirken.“