Hattingen. Haus Theresia kümmert sich ambulant und stationär um Menschen mit geistiger Behinderung und um solche mit einer chronisch psychischen Erkrankung.

So viel verloren und doch gewonnen. Das Haus Theresia bangte 1998 um die Erhaltung des Internats, das mehr als 40 lernbehinderten Mädchen Halt und Perspektive gab. Es gehe um Wirtschaftlichkeit und die sei nun einmal nicht mehr gegeben, argumentierte der Geldgeber, das Landesarbeitsamt. Gehalten werden konnte das damalige Internat nicht. Dafür steht das Haus jetzt auf gesunden Füßen.

„Wir handelten 1998 mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Dieter Liebig aus, dass 25 Plätze für chronisch kranke Menschen erhalten bleiben konnten“, erinnert sich Meinolf Roth, Direktor der Theresia-Albers-Stiftung. „Als Stiftung sind wir größer geworden“, freut er sich.

750 Mitarbeiter kümmern sich um 750 Menschen

Unglaublich viel hat sich seitdem in der Stiftung getan. „Heute gibt’s fünf Zimmer für fünf Bewohner auf fünf Etagen“, sagt Roth. Im Laufe der Zeit kam auch die ambulante Betreuung dazu. „Außerdem gibt es einen Kindergarten und drei Altenpflegeheime. 750 Mitarbeiter hat die Einrichtung, die sich um 750 Menschen kümmert.“

„In unserem Haus gibt es drei große Bereiche. Einmal das Wohnheim, zum anderen das ambulant betreute Wohnen und die berufliche Qualifizierung und Weiterbildung“, erklärt Yvonne Noellen (45) die Struktur des Hauses Theresia, das sie leitet.

Das war die Schlagzeile vor 20 Jahren.
Das war die Schlagzeile vor 20 Jahren. © Bastian Haumann

Den Begriff „Internat für Mädchen“ könne man schon lange vergessen. Das Haus ist für beide Geschlechter da und auch für alle Altersgruppen ab dem 18. Lebensjahr. Bei der stationären Betreuung geht es um zwei Gruppen von Personen, um die sich die Einrichtung kümmert: Um Menschen mit einer geistigen Behinderung und um Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung. „Die stationäre Betreuung ist eine Rundumversorgung. Die Bewohner gehen entweder hier einer Arbeit nach oder sie gehen in die Werkstatt. Sie können im Gartenbau arbeiten oder in der Großküche, also im hauswirtschaftlichen Bereich“, erklärt die 45-Jährige.

Im Kreativbereich wird gebastelt

Die Arbeitseinheiten sind meistens kurz und dauern zwei Stunden. Daneben gibt es noch den Kreativbereich, in dem viel mit Holz gearbeitet wird, aber auch handwerkliche Arbeiten durchgeführt werden, ebenso kann der Malerei nachgegangen werden. Außerdem können sich die Bewohner auch im Sportbereich betätigen. Yvonne Noellen: „Der Gartenbau bietet zum Arbeiten alle Facetten, die man sich denken kann. vom Einpflanzen von Setzlingen über den floristischen Bereich, wo Blumen gezüchtet werden bis zum Baumarbeiten.“ Oft wird in Kleinstgruppen von zwei bis acht Personen gearbeitet.

Es gibt auch eine feste Gruppe, die sich um die Schafe kümmert, die zu der Einrichtung gehören. Die Gruppe ist dafür zuständig, dass sie gut versorgt werden.

Angebote sind breit gefächert

Im ambulanten Bereich sorgen die Mitarbeiter des Hauses Theresia dafür, dass die Menschen, die zwar zu Hause wohnen, aber Hilfe im Alltag brauchen, diese auch bekommen. Die Angebote sind breit gefächert. Das kann das Mittagessen sein, was mit ihnen gekocht wird, oder die Begleitung zu einer Behörde.

„Wir kümmern uns auch darum, dass die Betreuten mit der Nachbarschaft ein freundliches Verhältnis haben“, berichtet die Hausleiterin. „Betreut werden auch Suchtkranke, die mittlerweile immer jünger werden.“