Dorsten. . Aus Eifersucht soll die Dorstenerin Silvia H. (27) ihren Freund Patrick S. (20) gedrängt haben, eine vermeintliche Nebenbuhlerin umzubringen. Am Montag zum Prozessauftakt gestand er, tatsächlich am 4. September in Dorsten auf die 16-Jährige eingestochen zu haben. Sie überlebte knapp, weil sie trotz lebensgefährlicher Verletzungen rechtzeitig ins Krankenhaus kam. Silvia H. und Patrick S. müssen sich seit Montag vor der XXIV. Essener Jugendstrafkammer wegen versuchten Mordes verantworten.

Aus Eifersucht soll die Dorstenerin Silvia H. (27) ihren Freund Patrick S. (20) gedrängt haben, eine vermeintliche Nebenbuhlerin umzubringen. Am Montag zum Prozessauftakt gestand er, tatsächlich am 4. September in Dorsten auf die 16-Jährige eingestochen zu haben. Sie überlebte knapp, weil sie trotz lebensgefährlicher Verletzungen rechtzeitig ins Krankenhaus kam. Silvia H. und Patrick S. müssen sich seit Montag vor der XXIV. Essener Jugendstrafkammer wegen versuchten Mordes verantworten.

„Das ist die beste Frau der Welt“, ist heute noch in einem Facebook-Eintrag von Patrick S. zu lesen. Doch am Montag bekommen die Richter anderes zu hören: „Nachdem ich sie kennengelernt habe, ging alles in den Keller.“ Nur durch ihren Verteidiger getrennt sitzt Silvia H. neben ihm, schluchzt mehrfach. Die dicke Winterjacke lässt sie im Saal an, sie friere, sagt sie.

Erst im Juli zusammengekommen

Erst im Juli war das Pärchen zusammengekommen, so erzählt Patrick S. im Landgericht. In einer Disco hätten sie sich kennengelernt. Dass sie ein vier Jahre altes Kind hat, störte den Jüngeren nicht. Er war erst im April aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er drei Jahre und fünf Monate Haft verbüßt hatte.

Irgendwann muss er Kontakt zu der 16-Jährigen, auch schon Mutter eines Kindes, bekommen haben. Es gab wohl vertrautere Chats, auch einen Kuss – mehr aber laut Anklage nicht. Silvia H. soll aber sofort eifersüchtig reagiert haben, als sie davon hörte. Sie warf Patrick S. aus ihrer Wohnung, heißt es in der Anklage.

Weiter heißt es, dass Silvia H. ihn kurz vor dem 4. September wieder einziehen ließ und ihm eine „allerletzte Chance“ für die Beziehung gegeben habe: Töte sie innerhalb der nächsten zwei Tage, sonst werde ich sie töten. Patrick S. habe sich deshalb mit der 16-Jährigen auf einem Schulhof verabredet und mit einem Messer bewaffnet. Silvia H. soll ihn zum Tatort gefahren haben. Arglos sei die Jüngere zu ihm gekommen. Unvermittelt habe er auf sie eingestochen und Gesicht, Hals, Nacken, Brust und Arme getroffen. Als er ihr in den Bauch stach, sei die Klinge abgebrochen. Auf die Spur des Pärchens kommt die Polizei, nachdem die lebensgefährlich verletzte ­16-Jährige zwei Wochen nach der Tat im Krankenhaus erste Angaben macht.

Er habe alles „aus Liebe“ gemacht, sagt Patrick S.. Die Angeklagte dagegen bestreitet jede Beteiligung. Zwar habe sie zweimal mit Patrick S. geschlafen, räumt Silvia S. ein, eine feste Beziehung sei das aber nicht gewesen. Sie habe ihm helfen wollen, schluchzt sie: „Ich war eher wie eine Mutter. Ich habe zu wenig gedacht und mich zu viel gekümmert.“ Neun Prozesstage sind angesetzt.