Hattingen. Absolventen schließen Ausbildung zum Natur- und Wildnistrainer ab. Vor allem Erzieher nutzen das Angebot und geben das Erlernte an Kinder weiter.
Heute ist es so weit. Feierlich bekommt Clarissa Kluth ihr Diplom überreicht. Die junge Frau strahlt über das ganze Gesicht. Ein kurzes Händeschütteln, ein Foto. Die Ausbildung zum Natur- und Wildnistrainer ist abgeschlossen. Über ein Jahr hat sie gedauert. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Theoretisch sind die Absolventen nun in der Lage, mehrere Tage, Wochen oder Monate ohne Hilfsmittel der Zivilisation in der Natur zu leben. Zu dem Zweck nahmen sie an zahlreichen Workshops wie Feuerexpeditionen, Schlangensafaris oder Kräuterkochkursen teil.
„Vor allem Lehrer, Erzieher oder Kinderpfleger nehmen das Angebot wahr“, weiß Martin Maschka, Leiter der Natur- und Wildnisschule. Als Coach stand er den Prüflingen das ganze Jahr über mit Rat und Tat zur Seite. „Nach der Ausbildung sind sie in der Lage, Waldexkursionen durchzuführen, in Museen und Biostationen zu arbeiten oder Waldkindergärten zu leiten.“
Ausbildung kostet 400 Euro
Dazu müssen die Teilnehmer eine schriftliche und eine praktische Prüfung absolvieren. In 45 Einheiten werden sie darauf vorbereitet, erfahren alles über Natur und Umwelt. Schwerpunkte sind Themen wie Wald-, Wiesen- und Gewässerkunde. Auch Partizipation und Erlebnispädagogik stehen auf dem Lehrplan. Um die 400 Euro kostet die Ausbildung zum Natur- und Wildnistrainer.
Für Clarissa Kluth hat sich der Aufwand gelohnt. „Die Natur fasziniert mich sehr“, erklärt sie. „Es gibt immer etwas zu entdecken. Der Wald ist alles andere als langweilig.“ Die Erzieherin sieht eine gute Möglichkeit, die Ausbildung mit ihrem Beruf zu verbinden. Schon jetzt plant sie Waldtage und Exkursionen. „Ich möchte anderen Menschen, vor allem Kindern, die Natur nahebringen.“ Das bestätigt auch Kollegin Dorothea Lohmann. „Wer in der Natur leben will, muss flexibel sein. Der Mensch hat sich so sehr an die Zivilisation gewöhnt, dabei kann er auch in der Wildnis ohne Probleme überleben. Er muss nur wissen wie.“
Tieferes Verständnis von der Natur
Ganz anders sieht es bei Petra Gockeln aus. Sie ist Krimi-Autorin, Moderatorin und Nordic-Walking-Trainerin. Schon seit vielen Jahren engagiert sie sich im Naturschutz. Als Jägerin kennt sie sich mit dem Wald ohnehin gut aus. „Ich suche nach einer Möglichkeit, das alles miteinander zu verknüpfen. Wie genau das aussehen wird, weiß ich noch nicht. Aber durch die Ausbildung habe ich ein tieferes Verständnis von der Natur gewonnen und ich denke, das kommt mir und allen vier Bereichen zugute.“
Coach Martin Maschka ist zufrieden: „Es ist wichtig, dass wir Menschen lernen, mit der Natur umzugehen.“ Im Frühling erwartet der Ausbilder neue Schüler.