hattingen. . Ensemble „bochum barock“ und Sopranistin Siri Karoline Thornhill begeistern mit barocker Feststimmung beim Konzert unter dem Motto „Jauchzet“.
„Jauchzet“ war Motto des Kerzenscheinkonzerts mit Musik aus vergangenen Zeiten, mit dem das Ensemble „bochum barock“ und Sopranistin Siri Karoline Thornhill am Samstagabend 170 Besucher in der voll besetzten St. Georgs-Kirche begeisterten. Werke von Barockmeistern wie Georg Friedrich Händel, Henry Purcell und Johann Sebastian Bach, aber auch weniger bekannte Komponisten wie Georg Muffat oder Johann Heinrich Schmelzer standen auf dem Programm.
Glasklare Jubelfanfaren
Immer wieder fallen die Stilsicherheit und interpretatorische Vielseitigkeit des Ensembles „bochum barock“ auf, in dem sich Mitglieder der Bochumer Symphoniker zusammengeschlossen haben.
Glasklare Jubelfanfaren mit einer absolut sicheren und bestechend klar intonierten Trompetenkantilene, deren kurzgliedrige Melodie an jubelnde Ausrufe erinnert, leiten Johann Sebastian Bachs (1865-1750) Kantate Nr. 51 „Jauchzet Gott in allen Landen“ BWV 51 ein und flankieren dann, sowohl begleitend als auch kommentierend, das koloraturreiche Thema von Siri Karoline Thornhill. Strahlend kommt die barocke Feststimmung im Glanz der Stimme wie der Instrumente zur Geltung.
Seufzermelodik im langsamen Satz
Die Koloraturen sind nicht nur Ausschmückung, sondern stehen im Dienst von Interpretation und künstlerischem Ausdruck. Hierzu bildet die Seufzermelodik des langsamen Satzes mit ihrem klagenden Charakter einen ausdrucksvollen Kontrast – eine Elegie, die Siri Karoline Thornhill mit den warmen Schatten über ihrem silbrigen Sopran betont. Unruhige Spannung bringen die bewegt agierenden Streicher ins Spiel, die das dramatische Halleluja des Schlusses einleiten.
Den empfindsamen Stil der Vorklassik antizipiert Johann Heinrich Schmelzers (ca. 1623-1680) Sonata à Sei Nr. 3 aus der Sammlung „Sacro-profanus Concentus Musicus Nürnberg aus dem Jahr 1662. Die selbstvergessene Träumerei der Streicher leitet bald zum höfischen Duktus über. In der Arie „Let the bright Seraphim“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Salomon“ brillierte Sopranistin Siri Karoline Thornhill mit ihren mühelos fließenden Koloraturen. Auch in Händels Ouvertüre aus der Oper „Atlanta“, Stücken aus Henry Purcells „Fairy Queen“ und Georg Muffats (1653-1704) Sonata Nr. 1 konnten die Gäste aus Bochum überzeugen und ihre Zuhörer in die Höfe des Barock entführen.