Hattingen. . Der Regionalverband Ruhr hebt den Blankensteiner Park als besonderes Projekt hervor. Er soll Teil der „Perlenkette an der Ruhr“ werden.

Der Gethmannsche Garten hat gute Chancen, für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 fit gemacht zu werden. Er ist Teil des Projektplans, den der Regionalverband Ruhr (RVR) vorgestellt hat.

„Der Plan enthält mehr als 200 Projekte und es werden nicht alle umgesetzt werden“, sagt Barbara Klask vom RVR. Allerdings hebt sie den Gethmannschen Garten in Blankenstein als ein besonderes Projekt hervor. Er ist Teil der „Perlenkette an der Ruhr“, mit der sich die Städte Hattingen, Witten, Wetter und Herdecke gemeinsam präsentieren und um Fördermittel bewerben. „Wir haben bewusst einen engeren räumlichen Zuschnitt gewählt, als bei der Regionale-Bewerbung, bei der ja auch Hagen und so weiter noch mit dabei waren“, erklärt Hattingens Baudezernent Jens Hendrix. Thema der Städte soll das Ruhrtal sein und die Wiederbelebung der Freizeitlandschaft zu beiden Seiten des Ruhrtal-Radweges. Die Regionale-Bewerbung der Region war im vergangenen Jahr gescheitert.

Kosten mit 350 000 Euro angegeben

Insgesamt 200 Millionen Euro sollen im Rahmen der IGA in die Infrastruktur der Metropole Ruhr investiert werden – welcher Teil davon nach Hattingen fließen könnte, steht noch nicht fest. Die Kosten für die Revitalisierung des Gethmannschen Gartens hat die Stadt beim RVR aber schon einmal auf 350 000 Euro beziffert.

1808 wurde der Garten von Carl-Friedrich Gethmann in Auftrag gegeben.
1808 wurde der Garten von Carl-Friedrich Gethmann in Auftrag gegeben. © Sammlung Heimatverein Blankenstein

Einst entstand der Garten auf Initiative seines Namensgebers Carl-Friedrich Gethmann im Jahr 1808. Er war damit einer der ersten öffentlichen Landschaftsgärten Deutschlands. Gethmann öffnete ihn für die Allgemeinheit. Nach seinen Söhnen sind übrigens die Aussichtspunkte Friedrichsberg und Wilhelmshöhe benannt.

Lange wurde die Gartenanlage nicht gepflegt, bis sich der Heimatverein Blankenstein ihrer annahm – und um die Unterstützung der Stadt kämpfte. Die lässt derzeit ein Parkpflegewerk erstellen. Seit März arbeitet ein Landschaftsarchitekturbüro daran – in wenigen Wochen soll das umfassende Werk fertig sein. Zudem arbeite man eng mit den Experten für Gartendenkmalpflege beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe zusammen. Denn seit 2008 steht der Garten unter Denkmalschutz.

Studie für konkretere Pläne

Gemeinsam mit den Nachbarstädten wurde zudem eine Studie in Auftrag gegeben, um konkrete Pläne für die „Perlenschnur“ zu entwickeln. Dabei soll es unter anderem um die Gestaltung des Ruhrtal-Radweges und -Wanderweges gehen, wie um die Einbindung der Ruhrtalbahn und des Wasserwanderns. Hattinger Ideen, die bisher nicht mit Leben gefüllt sind, sind eine Verlängerung der Radtrasse in Richtung Ruhr oder eine Ruhrpromenade. Die sollen der Politik in Kürze vorgestellt werden.