Gevelsberg. . Märchen sind Geschichten, die viele Jahrhunderte alt sind und immer nur mündlich übermittelt wurden, bis Zeitgenossen wie die Brüder Grimm sie schließlich aufschrieben haben.

Märchen sind Geschichten, die viele Jahrhunderte alt sind und immer nur mündlich übermittelt wurden, bis Zeitgenossen wie die Brüder Grimm sie schließlich aufschrieben haben.

Auch heute spielen Märchen noch eine wichtige Rolle für Kinder. Auch wenn die brutalen Märchen von damals etwas abgeschwächt oder umgeschrieben wurden, regen sie die Fantasie an. Das ist die Meinung von Alexandra Konstantinopoulos und Maria Meß vom den Projekt „Märchen verbinden“.

Eine Herzensangelegenheit

Konstantinopoulos arbeitet im Büro für Vielfalt und Zukunftschancen der Gevelsberger Stadtverwaltung und hatte ein Projekt ins Auge gefasst, um Flüchtlingskindern Märchen zu erzählen. Gemeinsam mit der Märchenerzählerin Maria Meß, oder „Goldmarie“, entwickelte sich aber ganz schnell die Idee, allen Kindern gemeinsam Märchen zu erzählen: „Ich erzähle internationale Märchen, um die Kinder darüber zusammenzuführen“, so Meß.

Im April wurde das Projekt vorgestellt, so dass es in diesem Schuljahr an den Gevelsberger Grundschulen realisiert werden kann. Auch an der Grundschule Schnellmark wurden Märchen erzählt. Am Dienstag besuchte die Goldmarie die Viertklässler der Schule. Sie hatte drei verschiedene Märchen im Gepäck: Ein chinesisches, ein portugiesisches und ein russisches.

Die Schüler kamen in den Raum und setzten sich unaufgefordert in einem Kreis um den „Märchenteppich“ der Goldmarie. Dort begannen sie die Reise ins Märchenland. Auch Bürgermeister Claus Jacobi war da und lauschte aufmerksam: „Wir sind echt dankbar, dass Sie da sind“, sagt er zu Maria Meß.

Für diese ist es eine Herzensangelegenheit, Kindern Märchen zu erzählen: „Wer erzählt heutzutage seinen Kindern noch Märchen oder liest ihnen etwas vor?“, fragt sie. „Ich merke direkt, welchem Kind vorgelesen wird.“ Aber nicht nur diese, alle Mädchen und Jungen würden aufmerksam zuhören: „Die Kinder sind bei den Märchen ganz anders drauf.“

Deshalb wolle sie auch nicht über die so genannte „Moral von der Geschichte“ reden: „Da denken sie selber drüber nach. Das arbeitet bei denen in den Köpfen. Bei jedem auf eine andere Art und Weise, aber man merkt, dass es arbeitet.“