Körbecke. . „Es wird Zeit, dass wir nun einen Schlussstrich ziehen. Wir haben auf sehr demokratische Weise ein deutliches Votum gefunden. Alle Seiten sollten nun wieder einen Schritt aufeinander zugehen“, appelliert Bürgermeister Hans Dicke. „Wir müssen uns nun auf den Weg machen, die zweitbeste Lösung für die Ansiedlung eines Discounters in Körbecke zu finden“, kommentiert er den Ratsbürgerentscheid, zu dem die Bürger der Gemeinde parallel zur Landtagswahl aufgerufen waren. Es war der erste Entscheid dieser Art im Kreis Soest, nahezu 2600 Bürger haben sich an der Abstimmung beteiligt.
„Es wird Zeit, dass wir nun einen Schlussstrich ziehen. Wir haben auf sehr demokratische Weise ein deutliches Votum gefunden. Alle Seiten sollten nun wieder einen Schritt aufeinander zugehen“, appelliert Bürgermeister Hans Dicke. „Wir müssen uns nun auf den Weg machen, die zweitbeste Lösung für die Ansiedlung eines Discounters in Körbecke zu finden“, kommentiert er den Ratsbürgerentscheid, zu dem die Bürger der Gemeinde parallel zur Landtagswahl aufgerufen waren. Es war der erste Entscheid dieser Art im Kreis Soest, nahezu 2600 Bürger haben sich an der Abstimmung beteiligt.
Nun ist geklärt, dass das Haus des Gastes in Körbecke erhalten werden soll: Mit einem eindeutigen Resultat beantworteten die Bürger aus Möhnesee die Fragestellung. 57,95 Prozent der Wähler votierten für den Erhalt des „HdG“, für den Verkauf und damit für den Abriss des Gebäude-Ensembles in der Körbecker Ortsmitte sprachen sich 42,05 Prozent der Bürger aus. Zur Landtagswahl wurden die Möhneseer gefragt, ob sie dem Verkauf des HdG-Geländes zustimmen möchten, um hier zur Verbesserung der Einzelhandelsversorgung einen Aldi- und einen Rossmann-Markt anzusiedeln.
Die Ergebnisse offenbaren die Gemütslage: Während sich in Delecke eine knappe Mehrheit für den Abriss formierte (50,9 Prozent), konnten diese Entscheidung in Hewingsen nur ein Drittel der Wähler nachvollziehen (29 Prozent). In Körbecke selbst ergab sich eine 60 zu 40 Prozent-Mehrheit für den Erhalt des HdG.
Bislang residiert der Discounter Aldi am Ortsrand: Dort, so argumentieren Befürworter eines „Umzugs“, sei er nur von Ortskundigen zu finden, auch die Parkplatzsituation sei sehr unbefriedigend. Körbecke brauche eine lebendige und funktionierende wirtschaftliche Infrastruktur, um auf Dauer Anziehungspunkt für Menschen zu bleiben. Ein Festhalten am Haus des Gastes sei mit den dauerhaft hohen Sanierungs-, Instandhaltungs- und Unterhaltskosten für die Gemeinde und für deren Einwohner verbunden und sei aus diesem Grund ein unkalkulierbares Risiko, zumal die dafür bisher ins Spiel gebrachten Kosten aus Sicht vieler Fachleute viel zu niedrig angesetzt sein dürften“, heißt es dazu.
Drohender Verlust der Identität
Ebenso energisch wie die Befürworter eines Abrisses sprachen sich die Befürworter eines Erhalts für die Gemeinschaftseinrichtung aus. Der Wunsch, einen Discounter in der Ortsmitte zu platzieren und daraus zu schließen, auch die übrige Kaufmannschaft könne davon profitieren, sei ein Trugschluss. „Wir befürchten den durch standardisierten, charakterlosen Discounter-Zweckbau drohenden Verlust unserer regionalen Identität“, heißt es in einer Stellungnahme des Heimatvereins Möhnesee, der die Abriss-Pläne und die Discounter-Ansiedlung vehement ablehnt.
Gerade angesichts der kontroversen Diskussion zeigte sich Bürgermeister Dicke erleichtert, dass das Ergebnis des Bürgerentscheids deutlich ausgefallen sei. „Problematischer hätte sich ein sehr knappes Ergebnis auswirken können“, heißt seine Einschätzung.
Die Politik kommentiert den Entscheid kontrovers. CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Weigt, verweist darauf, dass ein zweiter möglicher Standort für die Aldi-Ansiedlung auch deutliche Schwächen habe. Klar sei auch, dass nun intensiv darüber nachgedacht werden müsse, wie künftig der Raumbedarf für die Offene Ganztagsschule, Mensa und Kindergarten gelöst werden soll.